Wien – Wieder einmal ist die U-Bahn Motor für die Stadtentwicklung: Die Verlängerung der U-Bahnlinie U1 von Kagran nach Leopoldau soll nicht nur eine bessere Verkehrsanbindung des nördlichen Einzugsgebiets, sondern auch neue Impulse für die Donaustadt bringen.

Areal der LGV Frischgemüse

Beim Projekt "Kagraner Spange" treten die Wiener Linien selbst als Immobilienentwickler auf: Zu diesem Zwecke haben die Wiener Linien das ehemalige Areal der LGV Frischgemüse erworben, das sich direkt an der in Bau befindlichen U-Bahn-Station "Kagraner Platz" befindet. Entlang der Wagramer Straße entsteht auf 27.000 Quadratmetern ein Viertel, das Wohnen, Arbeiten und Freizeit verbinden soll. Für das städtebauliche Projekt verantwortlich zeichnen die Architekten Sne Veselinovic und Rüdiger Lainer, die als Sieger aus einem geladenen Wettbewerb hervorgingen (Den Juryvorsitz hatte Marta Schreieck inne).

Baukörper für flexible Wohnformen

Der namengebende Hauptteil des Projekts ist die straßenseitige "Spange", ein mehrgliedriger Baukörper, der Büros, Geschäfte, Lokale, öffentliche Einrichtungen oder auch ein Studenten- oder Pensionistenheim beheimaten könnte. Diese Bauteile sollen zugleich als Abschirmung des dahintergelegenen Wohngebiets dienen. Dort sind dann sowohl gestapelte Patiohäuser als auch sechs- bis achtgeschoßige Stadthäuser vorgesehen, eingebettet in eine parkähnliche Pufferzone. Ein Ziel des Projektes ist es, generationenverbindende, flexible Wohnformen zu schaffen, die der "aktuellen Familienentwicklung (zum Beispiel Patchwork-Familien)" Rechnung tragen, wie die Projektverantwortlichen betonen.

Ein Baubeginn steht noch nicht fest, könnte aber noch in diesem Jahr erfolgen. (kri, DER STANDARD Printausgabe 16.3.2006)