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Die "Currachs" sind derzeit in Wien zu sehen.

Foto: APA/Tröscher
Wien - Zusammengezimmert aus Ästen und Tierhäuten, aus pechgetränktem Leinen, Haselruten und Fichtenlatten schaukeln sie ohne Kiel auf der stürmischen irischen See - die "Currachs". Diese archaischen Fischerboote, die vor allem an der Westküste der grünen Insel seit tausenden Jahren heimisch sind, haben sich auf eine ungewöhnliche Reise gemacht, um schließlich in Wien vor Anker zu gehen. Nun sind die federleichten Nussschalen im Volkskundemuseum zu bestaunen.

"Currach" ist ein typisch gälisches Wort, das so viel wie "schaukeln auf den Wellen" bedeutet. Die Verwandtschaft in Wort und Bauart reicht aber bis zu den Kajaks der Inuit. Bis zu mehreren Metern lang, sind die Currachs aber leicht, benötigen also keine Anlegestelle, sondern lediglich zwei kräftige irische Fischerhände. Seit den 70er Jahren erleben die teilweise ulkig aussehenden und dennoch seetauglichen Boote eine Renaissance. Viele Hobbykapitäne sind mittlerweile an neuen Modellen aus Fiberglas interessiert, die so um die 500 Euro kosten.

Historische Modelle

Im Museum für Volkskunde sind hingegen die Modelle ursprünglicher Bauart zu sehen. Der Forschungsreisende und Ethnologe Rudolf Trebitsch hatte 1907 ein Currach von seinen Trips auf die Insel mitgebracht. Bis Ende des ersten Weltkriegs war das Exemplar zu sehen - seither darbte es in den Archivräumen. Fast ein Jahrhundert später erstrahlt es - neben einigen anderen Exponaten - in neuem Glanz.

Neben dem Kleeblatt, der Harfe und Guinness haben sich die Currachs längst zum Nationalsymbol gemausert. (APA)