Brüssel - Der Kongo-Einsatz der Europäischen Union nimmt konkrete Formen an. Der EU-Außenbeauftragte Javier Solana wird am Sonntag in Kinshasa den Militäreinsatz zur Absicherung der Wahlen am 18. Juni vorstellen und sich die von den EU-Staaten gewünschte offizielle Aufforderung für eine Entsendung von Soldaten aus EU-Staaten holen. Er soll dann den EU-Außenministern bei ihrem Treffen in Brüssel am Montag über seine Reise berichten.

Wenn diese Aufforderung vorliegt, ist Deutschland nach Angaben von Verteidigungsminister Franz-Josef Jung bereit, rund 500 Soldaten zu entsenden und die Führungsaufgabe zu übernehmen. Auch aus Frankreich sollen etwa ebenso viele Soldaten geschickt werden, aus weiteren EU-Staaten liegen Zusagen für die Entsendung von rund 300 Mann vor. Bereits am kommenden Montag soll in Berlin ein erstes Treffen der Länder stattfinden, die bereit sind, Soldaten zu schicken.

Dazu gehören Frankreich, Portugal, Polen, Spanien, Schweden, Belgien und Österreich. Verteidigungsminister Günther Platter hatte bisher erklärt, Österreich werde sich mit bis zu zehn Stabsoffizieren an der Mission in dem zentralafrikanischen Staat beteiligen. (afs/DER STANDARD, Printausgabe, 18./19.3.2006)