Vientiane - Hinter verschlossenen Türen hat die
Kommunistische Partei von Laos am Samstag ihren ersten Parteitag seit
fünf Jahren eröffnet, auf dem eine Verjüngung der Staats- und
Parteispitze eingeleitet werden könnte. Auf der viertägigen
Versammlung der Laotischen Revolutionären Volkspartei (LPRP) steht
die Neubesetzung des Zentralkommitees, der Regierung und des
einflussreichen, bisher von Kriegsveteranen dominierten Politbüros
auf dem Programm.
Staatschef Siphandone könnte Jüngerem weichen
Beobachter hielten es für möglich, dass der 82-jährige Staats- und
Parteichef Khamtay Siphandone einem Jüngeren Platz machen würde.
Siphandone ist ein Vertreter der alten Garde der LPRP, die das Land
seit dem Sturz der Monarchie 1975 mit harter Hand regiert.
Informationen über die Tagesordnung und die Diskussionen der 498
Delegierten drangen nicht an die Öffentlichkeit. Die Führung von
Laos, das eines der letzten kommunistisch regierten Länder der Erde
ist, behandelt fast alle politischen Angelegenheiten als
Staatsgeheimnis.
Beratungen zu kommendem Fünf-Jahres-Plan
Die Regierungszeitung "Vientiane Times" berichtete,
der Parteitag solle über den kommenden Fünf-Jahres-Plan für die
Wirtschaftsentwicklung sowie längerfristige Projekte bis ins Jahr
2020 beraten. Es wurde erwartet, dass die Ergebnisse des 8.
LPRP-Parteitags frühestens nach dessen Ende am Dienstag
veröffentlicht würden.
Anlässlich des Parteitags wurden in der Hauptstadt Vientiane
Porträts von Marx und Lenin sowie rote Spruchbänder mit
marxistisch-leninistischen Slogans aufgehängt. Die kommunistische
Führung des isolierten, verarmten Landes hat ihre Wirtschaftspolitik
in den vergangenen Jahren etwas liberalisiert. Sie akzeptierte
ausländische Berater und Finanzhilfen, die inzwischen etwa 80 Prozent
des Staatsbudgets ausmachen. Außerdem öffnete sie die Grenzen für
ausländische Touristen. Die Wirtschaft wuchs zuletzt um etwa sechs
Prozent jährlich. (APA)