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AP Photo/Bebeto Matthews
Microsoft wird sein neues Betriebssystem Windows Vista für Endverbraucher nicht wie ursprünglich geplant noch in diesem Jahr auf den Markt bringen. Der lange erwartete Nachfolger von Windows XP werde erst im kommenden Jänner ausgeliefert, teilte das Unternehmen am Dienstag in Redmond mit. Eine Version für Unternehmen werde wie geplant im November dieses Jahres verfügbar sein. Man wolle vor allem noch einige Sicherheitsfunktionen verbessern, sagte Microsoft-Manager James Allchin.

"Das ist ein großer Fehler mit wirtschaftlichen Konsequenzen"

Vista soll Windows XP ablösen. Zumindest im Verbrauchermarkt verpasst Microsoft durch die erneute Verspätung das Weihnachtsgeschäft - und darunter könnten vor allem auch die Verkäufe von PC-Herstellern leiden. "Das ist ein großer Fehler mit wirtschaftlichen Konsequenzen", sagte Rob Enderle, Präsident der kalifornischen Marktforschungsfirma Enderle Group. "Das vierte Quartal auszulassen wird sich signifikant auf die Verkäufe im Konsumentenmarkt auswirken." Die Verschiebung könnte Microsoft rund 500 Millionen Dollar Umsatz kosten, schätzt Charles Di Bona, Analyst bei Sanford C. Bernstein in New York.

Vorrang

"Die Qualität hat bei uns einfach Vorrang", erklärt Thomas Lutz von Microsoft Österreich. "Für die Konsumenten ist es schließlich besser, zwei Monate länger auf Windows Vista zu warten und dafür ein hochwertiges Produkt zu erhalten." Das eventuell schwächer ausfallende Weihnachtsgeschäft sei für Microsoft kein Kriterium.

Änderungen im Management

Wie das "Wall Street Journal" berichtet, plant Microsoft auch deutliche Änderungen im Management. So soll künftig Steve Sinofsky, bisher Manager in der Microsoft-Office-Abteilung, die Windows-Abteilung leiten, schreibt die Zeitung unter Berufung auf unternehmensnahe Kreise. Sinofsky ist seit 1989 bei Microsoft, war seinerzeit auch als technischer Assistent von Bill Gates tätig und soll als besonders durchsetzungsfähiger Manager gelten. Die Verzögerungen bei der Software und die Änderungen im Management zeige Microsofts Bemühen, mehr Struktur in die Windows-Gruppe zu bringen, schreibt die Zeitung.

Sechs Geschmacksrichtungen

Windows Vista soll in sechs Varianten zu haben sein. Es ist die erste große Überarbeitung von Windows seit der Markteinführung von Windows XP vor fünf Jahren.(APA/dpa/pte/Reuters)