Graz - Der österreichische Fußball-Bundesligist Sturm Graz hat finanzielle Entwarnung gegeben. Nach der Rückkehr von Präsident Hannes Kartnig aus einem mehrwöchigen Urlaub fand am Dienstag in der steirischen Hauptstadt eine zweistündige Vorstandssitzung statt, in der eine Lösung für die wirtschaftlichen Probleme des ehemaligen Champions League-Gruppensiegers gefunden wurde.

"Um die Lizenz muss sich keiner Sorgen machen", erklärte Kartnig am Mittwoch im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur und kündigte gleichzeitig an: "Wenn ich noch einmal Geld in den Klub stecke, dann mach ich auch den Präsidenten bis zu 100er-Jubiläum von Sturm." Im Jahr 2009 wäre es so weit und auf dem Weg dahin soll Kartnig seinem Verein noch einmal finanziell unter die Arme greifen.

Vizepräsident Hans-Jörg Glinz strahlte nach der "zweistündigen Sitzung" jedenfalls Optimismus aus. "Das Problem von 1,5 bis 2 Millionen Euro wird mit der Hilfe von Hannes Kartnig und einigen seiner Freunde gelöst", erklärte Glinz am Mittwochvormittag und erläuterte die weitere Vorgangsweise: "Heute und morgen arbeiten die Wirtschaftsprüfer. Am Donnerstag werden die Papiere unterschrieben und am Freitag zur Bundesliga geschickt. Damit haben wir dann aus unserer Sicht die Lizenzierungsauflagen erfüllt und den Spielbetrieb für diese und auch die nächste Saison gesichert."

Laut Glinz hätten die Verantwortlichen "immer gewusst, dass es nur mit Hannes Kartnig geht". "Wenn er zurückgekommen wäre und gesagt hätte, dass er nicht mehr will, hätte eine andere Gruppe auf den Plan treten müssen und das schnell", meinte der erleichterte Vizepräsident. "Big Boss" Kartnig fordert für seine Investitionen den gebührenden Respekt: "Man muss Geldgeber seitens der Fans und auch der Medien anders behandeln, sonst geht es Sturm so wie der Austria. Nur bei Sturm ist es viel schlimmer, da geht es um die Lizenz. Wenn ich nicht helfe, dann ist Sturm kaputt."

Richtungweisend für Sturm Graz wird unter anderem auch die kommende Generalversammlung sein, die laut Glinz "zwischen 15. April und 15. Juni" stattfinden und in der ein neuer Vorstand gewählt wird. Der Vizepräsident und "eine Gruppe" präferieren die Installierung eines "kaufmännischen Managers neben dem sportlichen Manager". Dieser wirtschaftliche Geschäftsführer solle dann hauptamtlich für den SK Sturm arbeiten. Auch über die Zukunft von Manager Heinz Schilcher, dessen Vertrag Ende Juni ausläuft, wird in naher Zukunft entschieden.(APA)