Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/KURT PRINZ/GLOBAL 2000
Gegen ihr Engagement bei Projekten, die in Indonesien den Regenwald gefährden, protestierte am Dienstag zum wiederholten Mal die Umweltschutzorganisation Global 2000 am Dienstag am Firmensitz der Andritz AG in Graz. Aktivisten erkletterten ein Bürogebäude und hissten ein Transparent mit dem Wortlaut: "Keine Profite mit dem Regenwald!". Außerdem wurde angekündigt, dass bei der am Mittwoch stattfindenden Hauptversammlung eine Studie zur Holzversorgung der umstrittenen Projekte gefordert werden soll.

"Profite auf Kosten des indonesischen Regenwalds"

"Mit der Aktion wollen wir die Aktionäre der Andritz AG darauf aufmerksam machen, dass ihre Firma Profite auf Kosten des indonesischen Regenwalds machen will", erklärte Daniel Hausknost von Global 2000. Die Umweltschutzorganisation wirft der Andritz AG genau dieses durch Beteiligung an zwei Projekten der United Fiber System (UFS) auf der indonesischen Insel Borneo vor. Dabei handelt es sich um eine in Bau befindliche Hackschnitzelfabrik, durch die mindestens 40.000 Hektar Tieflandregenwald - in etwa die Größe Wiens - akut von der Abholzung bedroht seien.

Dem zweiten Projekt, einer in Planung befindlichen Zellstofffabrik in derselben Provinz, fehlen laut Global 2000 rund 133.000 Hektar Holzplantagenflächen, um den Betrieb langfristig mit Plantagenholz versorgen zu können. Weder UFS noch Andritz hätten bisher glaubwürdige Informationen zur geplanten Holzversorgung der Fabrik liefern können.

"Unwürdig"

Diese Vorgehensweise sei "eines verantwortungsvollen österreichischen Vorzeigeunternehmens unwürdig", kritisiert Hausknost, der außerdem ankündigte, dass auf der HV der Andritz AG eine durch ein unabhängiges Forschungsinstitut durchgeführte Studie zur Holzversorgung der UFS-Projekte gefordert werden würde, verbunden mit dem Auftrag, sich aus dem Zellstoffprojekt zurückzuziehen, sollte die Studie zu einem negativen Ergebnis gelangen.

Die Andritz AG hat die Vorwürfe bisher immer als "jeder Grundlage entbehrend" zurückgewiesen. Das Zellstoffwerk könne überhaupt nur mit Plantagenholz beschickt werden. Im Vorjahr hatten sich Global-Aktivisten am Fabrikstor angekettet und die Zufahrt mehrere Stunden lang blockiert. (APA)