Ein paar Zeilen hingen erst an einer Pinnwand, dann wurden sie noch durch die Redaktion gereicht: Die Journalisten der Presse, hieß es da, distanzierten sich von und verwahrten sich gegen Inserate Rechtsextremer in ihrer Zeitung. Man möge doch bitte Figuren dieser Denkrichtung keine Plattform bieten. Der Anlass (DER STANDARD berichtete): ein ganzseitiges Inserat einer deutschen Gruppierung namens "Die deutschen Konservativen" in der Presse, deren Vorsitzender ein in Deutschland vorbestrafter Rechtsextremist ist. Titel des Inserats: "Schmutzkübel gegen Jörg Haider, aber ,Liebesschwüre' für Castro". Die von nahezu allen Mitgliedern der Presse-Redaktion unterschriebene Distanzierung von derlei Inseraten landete im Postfach des Chefredakteurs Andreas Unterberger. Der nach Informationen des STANDARD Mittwoch ebenso brieflich wie vertraulich gemeinsam mit Herausgeber Julius Kainz antwortete. Freiheit, die ich meine Tenor des Schreibens an die Mitarbeiter der "alten Tante", so der frühere Branchenspitzname der Presse: Die Distanzierung von rechtsextremen Figuren sei schon deshalb so einfach nicht, zumal diese Charakterisierung stets eine Einschätzung bedeute. Zudem verweisen Kainz und Unterberger auf die lange Tradition der Presse als bürgerlich-liberale Zeitung, mit der sich solche Einschränkungen nicht vertrügen. Selbstverständlich, so die beiden, gelte diese Toleranz nicht nur für rechte, sondern auch linke Gruppierungen. Auch Zweitgenannten sei es unbenommen, so der Brief sinngemäß, in der Presse Inserate zu schalten. Unterberger wollte diese Informationen auf Anfrage des STANDARD nicht kommentieren. Einzige Aussage des Presse-Chefredakteurs zum Thema: "Das kann ich so nicht bestätigen. Aber zu internen Vorgängen gebe ich keine Auskünfte." (fid) . Aus dem Inserat
Fazit über Österreich

Österreich ist ein durch und durch demokratisches Land, eigentlich sogar ein demokratisches Musterland. Trotzdem werden Land und Leute diffamiert.

Fazit über Kuba
Kuba ist eine kommunistische Diktatur reinsten Wassers. Keine Menschenrechte, erbärmliche Lebensverhältnisse, Spizel-Polizei. Trotzdem: Die linken Europäer und besonders die rot-grüne Regierung unter Kanzler Schröder rollt Diktator Castro den roten Teppich aus.