Schöne neue Medienwelt: "20 Millionen Radiogeräte besitzen die Österreicher, rund 70 Euro kostet ein Digitalradio, macht in Summe 1,4 Milliarden Euro", rechnete Kronehit-Chefredakteur Rüdiger Landgraf Mittwoch beim Digitalradio-Symposium in Wien potenzielle Marktkapazitäten vor. Das große Fragezeichen folgt freilich unmittelbar: "Wie bringen wir die Konsumenten dazu, uns diese Geräte auch abzunehmen?"

"Sie müssen ein neuartiges Radio haben wollen", meint RTR-Chef Alfred Grinschgl. "Mit Zusatzdiensten, CD-ähnlicher Audioqualität und bestmöglichem Mobilfunkempfang", fügt Franz Prull, technischer Leiter der RTR, hinzu. Rund 33 Programme könnte etwa ein solcher DAB-Block (Digital Audio Broadcasting) bieten, wobei noch längst nicht klar ist, dass DAB jener technische Standard ist, auf den man sich letztlich festlegt. Zumal genau DAB bei Nachbar Deutschland alles andere als erfolgreich war. So dominieren vorerst die Skeptiker.

Keine Causa Prima

Grinschgl etwa macht kein Hehl daraus, dass die Digiradios nicht Causa Prima der Komm Austria sind: "Zurzeit ist digitales Fernsehen angesagt." "Die UMTS-Netze sind leer" – plädiert One-Manager Florian Pollack fürs schlichte Mobilfunknetz, wie es der Handybetreiber mit Lounge FM bereits praktiziert – und würden es vorläufig auch bleiben. Pollack glaubt im Gegensatz zur Konkurrenz nicht an Handy-TV: "Das Telefon ist ein Audiogerät." (Doris Priesching/DER STANDARD; Printausgabe, 30.3.2006)