IT-Business
AK kritisiert Internetauftritt von Versicherungsunternehmen
Firmeninformation ausreichend, Produktinformationen mangelhaft - AK rät von Vertragsabschlüssen via Internet ab
Die Arbeiterkammer (AK) hat 40 Versicherungen getestet, die ihre Dienste im Internet anbieten. Die
Untersuchung ergab grobe inhaltliche Mängel auf den Homepages der Unternehmen. Lediglich bei 25 von 490 Produkten
wird über die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGBs) informiert, das bestehende Rücktrittsrecht wird überhaupt nur
bei 14 Produkten erwähnt. Kein einziger Versicherer bietet die gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Abruf an, auch
Hinweise zum Datenschutzgesetz fehlen.
Grundsätzlich ist ein Abschluss eines Versicherungsvertrages per Internet möglich, weil dafür keine Formvorschriften
bestehen. Die AK rät jedoch auf Grund der lückenhaften Vertragsinformation im Internet bei komplexen Verträgen von
einem unmittelbaren Vertragsabschluss ab. Ein solcher Abschluss ist derzeit bei 8 Versicherungsunternehmen möglich.
Bei einem Drittel der Anbieter hingegen möglich - und nach Ansicht der AK auch sinnvoll - ist die Anforderung einer
persönlichen Offerte des Versicherers.
Generell positiv bewertet die AK die Präsentation der Versicherungen im World Wide Web. Unternehmensinformation
sind leicht zugänglich und in den meisten Fällen auch ausreichend detailliert. Daher folgert die AK, dass die
Internetauftritte der Versicherungen wohl derzeit als Marketinginstrument zusehen sind und primär der Darstellung des
Unternehmens dienen.
Die Arbeiterkammer empfiehlt den Konsumenten die Vetragsbedingungen genau zu beachten und gegebenenfalls auch
auszudrucken. Weiters empfiehlt es sich, - wenn vorhanden - den in vielen Homepages integrierten Tarifrechner zu
benützen. Dabei sollten jedoch nicht gleich die persönlichen Daten angegeben werden, Kreuze als Angabe genügen
zunächst. Außerdem sollte bei Vertragsabschluss darauf geachtet werden, dass Bankdaten nie unverschlüsselt
übermittelt werden. Bei Schadensmeldungen empfiehlt die AK, diese niemals nur online, sondern immer auch per Post zu
senden.
Grundsätzlich aber bewertet die AK den Vertrieb bestimmter Produkte über das Internet als positiv. Dadurch hätten die
Verbraucher die Möglichkeit, Produkte und Preise zu vergleichen und in Ruhe und ohne Druck Informationen zu
sammeln, so die AK. (APA)