Die silbergrauen glorreichen sieben, unter ihnen eine Dame, die jetzt ins Parlament einziehen werden, sind über Nacht die Lieblinge der Nation geworden. Einige haben beeindruckende Karrieren bei der Gewerkschaft oder den Elektrizitätswerken hinter sich, die schillerndste Figur ist aber der 79-jährige Eitan, der viele Jahre lang in führenden Funktionen beim Inlandsgeheimdienst Schin Bet und beim Auslandsgeheimdienst Mossad gedient hat. Im Mai 1960 war Eitan dabei, als ein Mossad-Kommando den prominenten Naziverbrecher Adolf Eichmann in Buenos Aires schnappte.
In den 70er-Jahren leitete Eitan die Operationsabteilung des Mossad in Europa, und in den 80er-Jahren spielte er eine zentrale Rolle in der "Pollard-Affäre", die Israels Beziehungen zu den USA belastete. Er hatte Jonathan Pollard, einen Beamten des US-Marinenachrichtendienstes, als Spion für Israel rekrutiert. Pollard sitzt wegen Geheimnisverrats lebenslang im Gefängnis, Eitan kann sich seither in den USA nicht mehr zeigen.
Als Berater der Likud-Premiers Begin und Shamir und langjähriger Freund seines Altersgenossen Ariel Sharon hat Eitan seine politischen Wurzeln im rechten Lager. Von Sharon soll Eitan dann das Versprechen bekommen haben, dass drei Plätze auf der Kadima-Liste für Pensionistenvertreter reserviert würden, doch nach Sharons Zusammenbruch rutschten sie an unwählbare Stellen - und wagten den Alleingang.