Bevor das so genannte Aktionspaket geschnürt wurde, analysierte die Kammer die Ursachen für die Zunahme der Krankenstände. Das Ergebnis: Ärzte, die zu schnell und zu lang krankschreiben, sowie Tachinierer, trügen eine große Teilschuld. Trauner spricht sogar von "sozialem Missbruch", der betrieben werde. "Das werden wir ohne Wenn und Aber ahnden."
Teilzeit-krank
So "verspricht" er jeden einzelnen Fall, bei dem der Verdacht besteht, die Krankheit sei nur vorgetäuscht oder ein Arzt schreibe allzu großzügig krank, aufzuklären. Weiters will die WK, dass es auch die Möglichkeit eines Teilkrankenstandes geben müsse. Denn Krankenstand bedeute nicht gleich Arbeitsunfähigkeit. Als Beispiel wird die Sekretärin angeführt, die sich den Daumen verstaucht hat. So lange, bis dieser wieder PC-einsatzbereit ist, könne sie etwa den Telefondienst in der Firma übernehmen. Ferner rät Trauner den Betrieben, jährlich ein Fehlzeitenreport der Angestellten zu veröffentlichen.
Es sei "niederträchtig", Arbeitnehmer als faul hinzustellen, so die erste Reaktion von Gerald Reiter, stellvertretender Leiter der Abteilung Sozialpolitik der AK Oberösterreich. Der Grund, warum im vorigen Jahr die Zahl der Krankenstände außergewöhnlich hoch war, lag an einer schweren Grippewelle. Dies belegt Reiter mit Daten. In den ersten zwölf Wochen 2005 seien die Krankmeldungen wegen Erkältungen von den üblichen 16 Prozent auf 41 Prozent angestiegen. Ende des ersten Quartals 2005 habe der Anteil wieder den Normalwert erreicht.
Weniger krank