Die Noma-Krankheit beginnt mit einem Geschwür an der Wange und frisst innerhalb weniger Wochen Gesicht und Kiefer vollständig auf. Schätzungen zufolge sterben in Afrika 80.000 bis 90.000 Kinder jährlich an Noma-Geschwüren.

Antibiotika helfen, doch einmal befallene Kinder bleiben entstellt. Mit einer in Wien entwickelten kieferorthopädischen Methode will man diesen verunstalteten Kindern nun helfen. "Die Operation im Westen ist für den überwiegenden Teil der Patienten ja viel zu teuer. Wir haben mit der Distraktionsgenese eine relativ einfache Methode entwickelt, die vor Ort durchgeführt werden kann und damit vielen Kindern hilft", erklärt Projektentwickler Kurt Vinzenz, Kieferchirurg am Evangelischen Krankenhaus, und wirbt für Unterstützung für sein Projekt.

Seine Methode: Ein Gestell wird an Wange und Kiefer fixiert und jeden Tag um Millimeter bis zur richtigen Form und Größe gedehnt. Durch den Zug wächst Knochenmaterial nach, und Patienten haben durch diese Gesichtsplastik eine Chance für eine Zukunft, allerdings werden Spenden dringend benötigt. (DER STANDARD, Printausgabe, 10. 4. 2006)