Ab kommendem Jahr sollen nach dem Willen der Europäischen Kommission die Preise für Handy-Telefonate im Ausland (Roaming) fallen. Diesbezügliche Pläne für eine entsprechende Verordnung hat die zuständige Kommissarin Viviane Reding Ende März vorgestellt, wie DER STANDARD berichtete. Bis 12. März können Mobilfunkbetreiber, Großkunden, private Verbraucher, Handelsverbände und andere Betroffene dazu Stellung nehmen.
Die Kommission solle "nicht in die Preisgestaltung der Mobilfunkbetreiber eingreifen", kritisiert etwa Mobilkom Austria. Europa und insbesondere der österreichische Markt hätten bewiesen, dass sich Wettbewerb erfolgreich "von selbst" reguliere, sagte Mobilkom-Sprecherin Elisabeth Mattes. Die EU-Pläne seien der "völlig falsche Weg" und stellen einen "Eingriff in die gesamte Geschäftslogik" dar, meinte T-Mobile-Austria- Chef Georg Pölzl. Auch für One-Chef Jorgen Bang-Jensen sind die EU-Pläne "zu weit gegriffen". Besser als der EU- Eingriff wäre eine Initiative der Betreiber selbst, die Roamingtarife transparenter darzustellen und einheitliche Durchschnittspreise zu bieten.
Für Transparenz spricht sich auch die Kommission aus. Allerdings in der Art und Weise, dass die Roaminggebühren den realen Kosten entsprechen. "Mobiltelefonierer sollten nicht mehr bezahlen, nur weil sie im Ausland unterwegs sind", hatte Reding bei Vorstellung der Pläne erklärt.
Nur ein Tarif
Die EU-Kommission drängt EU-weit auf einheitliche Lokal- und Ferngesprächstarife. EU-Handykunden sollen den Plänen der zuständigen EU- Kommissarin Viviane Reding zufolge ab Sommer 2007 für Gespräche im Ausland den Tarif ihres Heimatlandes zahlen. Die so genannten Passiv- Roaminggebühren, die der Kunde derzeit zahlt, wenn er im Ausland einen Anruf annimmt (siehe nebenstehender Service-Kasten), sollen gänzlich entfallen. Für Gespräche aus dem EU-Ausland in die Heimat sollen jene Tarife gelten, die der Kunde für einen Anruf aus der Heimat ins EU- Ausland zahlt.