Wien - Schicksalstag für die Liberalen: Bei der Montag Abend stattfindenden LandespartnerInnenversammlung (Beginn 19.00 Uhr) - sie entspricht einem Parteitag - wird die nach dem Rücktritt von Gabriele Hecht und ihrer Stellvertreter Hanno Pöschl und Michaela Hack an der Wiener LIF-Spitze stehende Alexandrea Bolena mit ihrem Team die Vertrauensfrage an die knapp 200 erwarteten Parteimitglieder stellen. Die Querelen bei den Wiener Liberalen haben in den vergangenen Tagen in der öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzung ihren Höhepunkt erreicht. Ein Richtungsstreit innerhalb der Partei, sinkende Wählerzahlen und eine kärftige Finanzkrise der Bundespartei stellen das LIF vor eine Zerreißprobe. Der Fortbestand der Wiener Liberalen über die nächste Landtagswahl hinaus wird als Gradmesser für die Überlebenschance der Liberalen insgesamt bewertet. Ein - freilich nicht erwartetes - Scheitern Bolenas bei der LandespartnerInnenversammlung wäre wohl das vorzeitige Ende der Liberalen Partei. Ob die von ihren Parteifunktionen zurückgetretenen, aber weiterhin aktiv bleibenden Gemeinderäte Hecht, Pöschl und Hack zum Parteitag heute Abend im Kolpinghaus IX in Wien-Alsergrund erscheinen werden, ist ungewiss. Köck: Hecht-Rücktritt auch im Gemeinderatsklub Der liberale Bundessprecher Christian Köck hat die in der Vorwoche als Wiener LIF-Chefin zurückgetretene Gabriele Hecht aufgefordert, auch auf den Vorsitz im Wiener Gemeinderatsklub der Liberalen zu verzichten: "Für mich ist es naheliegend, dass jemand, der sein Amt als Landeschef zurücklegt, auch die Führungsfunktion im Klub abgibt", sagte Köck in der am Montag erscheinenden Ausgabe des Nachrichtenmagazins profil . Sollte Hecht sich weigern, will Köck dem Liberalen Forum den Parteiausschluss von Hecht vorschlagen: "Wenn es eindeutige Belege und Aktionen von Hecht gibt, die die Partei schädigen, werde ich keine Sekunde zögern, die Konsequenzen zu ziehen und der Partei einen Ausschluss von Hecht aus dem Liberalen Forum empfehlen. Schmidt-Comeback? Zu jüngsten Gerüchten über ein mögliches Comeback von Heide Schmidt als Spitzenkandidatin bei den Wiener Gemeinderatswahlen sagte Köck: "Als Parteichef finde ich, dass das eine gute Lösung wäre. Es muss zuvor aber klar sein, dass sich das Liberale Forum als Partei etabliert hat. Es geht nicht um Genesung sondern um Veränderung. Nur wenn die gesichert ist, könnte man das riskieren, alles andere hielte ich für falsch." (APA)