Nutzer von Musik-Download-Shops können den Kopierschutz für digitale Musiktitel, das so genannte Digital Rights Management (DRM), mit legalen Programmen umgehen. Das berichtet die Zeitschrift PC-Welt. Betroffen sind aber nicht nur gekaufte Downloads, sondern auch CDs, die mit einem Kopierschutz ausgestattet sind.
Da das Knacken eines Kopierschutzes – in Deutschland wie in Österreich – illegal ist, wenden die Tools einen Trick an.
Sie geben die geschützten Audiodateien wieder, greifen im gleichen Moment das Signal von der Soundkarte ab und nehmen es beispielsweise im MP3-Format auf. Auf diese Weise erhalten Anwender von dem digitalen Original eine ungeschützte analoge Kopie mit kaum hörbaren Qualitätseinbußen, die sie ohne Einschränkungen nutzen können.
Während die Software die Musiktitel umwandelt, sollten allerdings keine anderen Töne über die Soundkarte wiedergeben werden, da diese sonst mit in der Aufnahme landen.
In Österreich ist es seit dem neuen Urheberrechtsgesetz aus dem Jahr 2003 verboten, einen Kopierschutz zu knacken. So ist es laut § 90c verboten „wirksamen technischen Maßnahmen […] die im normalen Betrieb dazu bestimmt sind, […] Rechtsverletzungen zu verhindern oder einzuschränken zu umgehen.
Naturgemäß streiten sich nun Juristen um die Definition von "wirksam", denn mancher Kopierschutz lässt sich schon durch einen einfachen Druck auf die Shift-Taste verhindern oder ist unter Betriebssystemen wie Mac OSX ider Linux gar nicht wirksam.
Dazu Franz Medwenitsch, Geschäftsführer des Verbades der österreichischen Musikwirtschaft (IFPI Austria): "Das Kopierrecht hat der Urheber, und es ist eines seiner wesentlichen Verwertungsrechte. Die sog. Privatkopie ist eine Ausnahme davon, begründet aber kein Recht. Im Jahr 2003 wurde das Urheberrecht den Anforderungen der Informationsgesellschaft angepasst. Dabei wurde die Privatkopie eingeschränkt und die Möglichkeit geschaffen, technischen Schutz - wie etwa Kopierschutz - einzusetzen. Auch die Rechteinhaber sollten zu ihrem Schutz vom technologischen Fortschritt profitieren können - das war die Intention des Gesetzgebers".
Bei der eingangs beschriebenen Methode von digitalen Originalen eine ungeschützte analoge Kopie herzustellen, wird jedoch kein Kopierschutz umgangen, weshalb diese Methode legal sein dürfte.
Programme dafür gibt es zahlreiche, PC-Welt empfiehlt beispielsweise "Tunebite".
Download (Windows XP, Windows 2000, Windows MediaPlayer 9, iTunes v4)(Shareware)
Der No23 Recorder erlaubt es von jeder beliebigen Audioquelle die am PC angeschlossen ist, Musik aufzunehmen und diese als MP3, OGG oder WAV Datei zu speichern.
Download (Ab Windows 2000, Freeware)
Ebenfalls kostenlos ist der Rosoft Audio Recorder, die Software ist allerdings mit dem My Search Internet Toolbar gekoppelt.
Audacity ist ein freier und kostenloser Audioeditor und Rekorder für Windows, Mac OS X, GNU/Linux und andere Betriebssysteme.
Der All2WAV Recorder läuft ab Windows 95 und ist 2,2 MB groß.
Download (Freeware)
ClipInc. nimmt alles auf, was von einer selbst gewählten Soundquelle ausgegeben wird.
Download (Ab Windows 98, Freeware)
Der Wave-Recorder wurde für die zeitgesteuerte Aufnahme von Rundfunksendungen über die Soundkarte eines PC's entwickelt. eine MP3-Zusatzfunktionen muss zusätzlich installiert werden.
Download (Windows, Freeware)
Audiograbber verfügt über eine integrierte Aufnahmefunktion, damit ist das Einlesen alter Schallplatten oder Kassetten kein Problem. Eine Besonderheit dabei ist die Möglichkeit, einzelne Tracks anhand von Pausen selbständig zu identifizieren. Auf diese Art und weise könne natürlich auch CDs von einem externen CD-Player eingelesen werden.
Download (ab Windows 95, Freeware)
(red)