Dienstagabend war hart. Zumindest für jemanden, der sich aus dem Programmangebot von immerhin 34 Kanälen ein Thema zum Hier-drüber-Schreiben suchen sollte. Sagen wir es so: Es hat sich nichts wirklich aufgedrängt. Eine Fixgröße wie der Report auf ORF 2 gilt in der Karwoche wohl als zu weltlich – oder fand aus einem anderen Grund nicht statt.

"SOKO Kitzbühl" oder eine Äquatorumrundung mit "Universum" konvenierten nicht mit der Laune. Selbiges galt für die ATV+-Doku "Miss Austria 2006", die versprach, auch hinter die Kulissen zu blicken. Wow!

Notlösung

Ohne geschaut zu haben, lässt sich behaupten, dass sich Ulrich Seidl in seinem Film "Models" dem Thema wohl eloquenter und gleichzeitig erschöpfend angenähert hat. Nach der Notlösung eines zehn Jahre alten "Tatorts" mittlerer Güte, in dem Ulrike Folkerts mit einer 80er-Jahre-Frisur der Marke "Wake me up before you go go (sic)" in den Tiefen einer pathologischen Anstalt fast ihr Kommissarinnenleben gelassen hat, gab es – zurück bei ORF 2 – in einem "Seitenblicke Spezial" eine Werbesendung über Südafrika zu sehen, deren tourismusgefällige Klischees sich auf "Wenn die drolligen Eingeborenen Österreicher treffen, müssen sie immer gleich tanzen und singen" reduzieren ließ. Willkommen im dritten Jahrtausend!

In der "ZiB 2" deprimierte anschließend noch Armin Wolf mit verschneiten Bildern aus Westösterreich, wo die Jahreszeiten offenbar Jänner, Februar, Herbst und Winter heißen. Da half auch dessen Humor nicht mehr. Gute Nacht. (flu/DER STANDARD, Printausgabe, 13.4.2006)