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Das Schützenhaus des Architekten Otto Wagner soll im Zuge der Revitalisierung des Donaukanals bis spätestens 2009 zu einem Kaffeehaus mit Schaupatisserie umgebaut werden.

Foto: APA/Martin Fichter
Wien - Ein neues Altwiener Kaffeehaus in ungewöhnlichem Ambiente wird am Ufer des Wiener Donaukanals entstehen: Im denkmalgeschützten Schützenhaus des Jugendstilarchitekten Otto Wagner soll bis spätestens 2009 eine Kaffeerösterei mit heißer Melange, Schaupatisserie und einem kleinen Museum aufwarten.

Das Schützenhaus der ehemaligen Staustufe Kaiserbad liegt gegenüber der U-Bahn-Station Schottenring auf der Leopoldstädter Uferseite. Der Beginn der Umbauarbeiten zum Kaffeehaus hängt von der Fertigstellung der neuen U-Bahntrasse der U2 unter dem Donaukanal ab, die für Mai 2008 avisiert ist.

Zwei Interessenten

Wahrscheinlich könne man erst ab 2009 den Kaffee im Wagner-Ambiente genießen, so Donaukanal-Koordinator Bernhard Engleder gegenüber der APA. Ein Vorteil sei allerdings, dass Fußgänger dann auch ohne Fahrschein die U-Bahn-Station vom Franz-Josefs-Kai aus zum Wagner-Kaffeehaus durchqueren dürfen.

Derzeit gebe es bereits zwei Interessenten für eine Karriere als Cafetiers im Schützenhaus, das sich im Besitz des Bundes befindet, so Engleder. Neben dem eigentlichen Kaffeehaus schweben der Stadt auch eine Kaffeerösterei, Seminarmöglichkeiten sowie ein Otto Wagner Museum vor.

"Kaiserbad"

Der Name der Staustufe "Kaiserbad" geht auf ein bis 1899 dort befindliches Bad zurück, das abgerissen wurde, um der Stau- und Wehranlage Kaiserbad, errichtet 1904 bis 1908, Platz zu machen. Mittlerweile sind auch von der Wehranlage nur noch die Schleuseninsel und Otto Wagners Schützenhaus erhalten, das 1908 eröffnet wurde.

Das Jugendstilbauwerk ist verkleidet mit weißen Marmorplatten, die im Obergeschoß in preußischblaue Fliesen mit weißem Donauwellen-Muster übergehen. Sein Name geht zurück auf das alte Wort für bewegliches Wehr, "Schütz". Darin untergebracht waren die Einrichtungen für den Wehr- und Schleusenbetrieb und Personalräume. Es folgte eine Nutzung als Schulungsgebäude des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen. (APA)