"Unnatürlich dünne" Schauspielerinnen im Fernsehen und Models auf dem Laufsteg sind nach Angaben britischer Ärzte einer der Hauptgründe für Essstörungen von jungen Frauen. Die Britische Medizinische Gesellschaft (BMA) forderte in einem am Montag veröffentlichten Bericht die Medien auf, mehr Frauen mit "realistischeren Körpermaßen" zu zeigen. Durch die dünnen "Vorbilder" bekämen Millionen von Frauen den Eindruck, sie seien zu dick - was gar nicht stimme, schreibt die BMA. Geringes Selbstwertgefühl "Ein geringes Selbstwertgefühl spielt eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung von Essstörungen, und die unnatürlich dünnen Models in den Medien können dazu beitragen", sagte Vivienne Nathanson bei der Präsentation des Berichts. "Junge Mädchen fangen immer früher mit Diäten an und sind unzufrieden mit ihrem Körper." Die BMA sei besonders besorgt wegen der sehr dünnen Models, die für die Produkte der Modebranche werben. Diese stünden "in scharfem Kontrast zu den Maßen der meisten Kinder und jungen Frauen", die zunehmend größer würden, sagte sie. Einen Vergleich bietet der Body Mass Index (BMI). Der BMI ist das Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch die Körperlänge in Metern zum Quadrat. Ein Beispiel: 70 Kilogramm geteilt durch 2,89 (1,7 Meter mal 1,7 Meter = 2,89) ergibt einen BMI von 24,2. Darunter sprechen Experten von Mangelernährung, darüber von Übergewicht. Krankhaft unterernährt Normal für junge Menschen sei ein BMI zwischen 19 und 25, bei älteren bis 27. "Models haben im Durchschnitt einen BMI von 16 bis 19", sagte der Pressesprecher des Deutschen Institut für Ernährungsmedizin und Diätetik in Aachen, Sven-David Müller. "Sie sind oftmals krankhaft unterernährt." Das habe massive gesundheitliche Folgen wie etwa ein schwaches Immunsystem. (APA/pd)