Den Haag - Das UNO-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag hat am Dienstag einen angeklagten bosnischen Serben zum zweiten Mal vorübergehend aus der Untersuchungshaft entlassen. Weil sich der an einen Rollstuhl gefesselte Milan Simic 1998 selbst dem Gericht gestellt habe, könne ihm unter konkreten Auflagen Haftverschonung gewährt werden, bis der Prozess gegen ihn beginnt, entschied das Gericht. Der 39 Jahre alte Simic wird vom Tribunal angeklagt, 1992 an der Vertreibung bosnischer Kroaten und Moslems im Rahmen "ethnischer Säuberungen" mitgewirkt zu haben. Das Verfahren gegen ihn und andere Angeklagte wird noch vorbereitet. Die Richter hatten ihm zunächst die Untersuchungshaft erspart. Später aber wurde er wieder inhaftiert, weil ihm der Versuch vorgeworfen worden war, Zeugen zu beeinflussen. Im März ist er von diesem Vorwurf freigesprochen worden. (APA)