Fast auf den Tag genau vor einem Jahr vorgestellt, soll das Nokia Musikhandy N91 - "aber jetzt wirklich" - in den nächsten Wochen in den Handel kommen, erklärt der für Marketing zuständige Alexander Oswald von Nokia Alps (Österreich und Schweiz). Dank einer Vier-Gigabyte-Festplatte, die je nach Qualität rund 3000 Titel fasst, wird das N91 gern als "iPod-Killer", also als Konkurrenz zu Apples marktbeherrschendem Musikplayer, präsentiert.

Rechtemanagement

Die Musik soll dabei in erster Linie mithilfe des PC oder Mac auf das Handy übertragen werden; der Stand des digitalen Rechtemanagements verhindert vorerst, dass man über das Handy einkauft und diese Musik der vorhandenen Musiksammlung am PC hinzufügt. Nokia hat große Anstrengungen unternommen, um die Übertragung nicht nur mit PCs, sondern auch mit Macs möglichst einfach zu machen. Mit einem USB-Kabel (dem universellen Verbindungsstandard der Computerwelt, dem sich Handys bisher meist entzogen) wird das N91 angesteckt und als externe Festplatte erkannt.

"Drag & Drop"

Musik kann jetzt entweder per "Drag & Drop" auf das Handy kopiert werden, oder mithilfe von Musiksoftware von Nokia, dem Windows Media Player oder Real (nicht aber iTunes) synchronisiert werden. Das N91 kann die unterschiedlichsten Musikformate (u.a. MP3, das Windows-Media-Format WMA ebenso wie das von iTunes bevorzugte M4A) wiedergeben; kopiergeschützte, online gekaufte Titel können allerdings nur gespielt werden, wenn sie im WMA-Format vorhanden sind, während iTunes-Titel gesperrt bleiben.

699 Euro ohne Betreiber-Stützung

Das N91 (699 Euro ohne Betreiber-Stützung) ist als "Flaggschiff" für "richtige" Musikliebhaber gedacht und bietet auch Anschluss an die Stereoanlage oder Zubehör wie Lautsprecherboxen. Für die "urbane Jugend" hat Nokia dagegen vor kurzem das 3250 vorgestellt, billiger (399 Euro) und ohne Festplatte. (spu, DER STANDARD Printausgabe, 25. April 2006)