Astronomen der
University of Boston
haben
jetzt Bilder veröffentlicht, die
Details von der unsichtbaren
Seite des Merkur zeigen.
Besucht wurde der Merkur
das erste und einzige Mal
1974 von Mariner 10. Damals
wurden die einzigen
Satellitenfotos von einer
Hälfte der Merkuroberfläche
zur Erde geschickt. Ähnliche
Fotos von einem Teleskop auf
der Erde zu machen, stelle
laut Jeffrey Baumgardner von
Center for Space Physics einen wesentlichen Fortschritt dar. Die Fotos vom
Mount Wilson Observatory zeigen Oberflächenstrukturen, die den hellen Kratern
und dunklen Regionen auf dem Mond ähneln. Die Bearbeitung der Bilder hat
bisher unbekannte Details der Merkuroberfläche sichtbar werden lassen.
Das Fotografieren des Merkur stellt aufgrund seiner Nähe zur Sonne eine
besondere Herausforderung dar. Es gibt nur wenige ideale Zeitpunkte für die
Beobachtung, vor Sonnenaufgang und kurz nach Sonnenuntergang. Die
Möglichkeiten vom Weltraum aus sind ebenfalls beschränkt, da
hochlichtempfindliche Geräte wie das Hubble Space Telescope für Aufnahmen
von Objekten wie Merkur oder Venus nicht in Frage kommen. Der Astronom
Michael Mendillo von der Boston University erklärt, dass die Beobachtung kurz
nach Sonnenaufgang gelang, bevor die Aufheizung der Atmosphäre durch die
Sonne die Bilder verzerrte. Während der wenigen perfekten Momente wurde
eine Vielzahl von Bildern gemacht. Durch die Kombination dieser Bilder entstand
ein einzigartig detailreiches und klares Bild.
Das Team plant für dieses Jahr weitere Beobachtungen des Merkurs. Mendillo
erklärt, dass der Merkur über eine dünne Atmosphäre verfügt, die durch den
Ausstoß von Atomen von der Oberfläche entsteht. Eines der chemischen
Elemente in der Merkuratmosphäre ist Natrium, ein einfach zu entdeckendes
Gas, das das Sonnenlicht sehr effektiv reflektiert. "Wir hoffen unsere erste
Experimente noch im Herbst durchführen zu können," kündigt Baumgardner an.
"Zuerst müssen aber die entsprechenden Instrumente gebaut werden." Nähere
Informationen zu Mariner 10
http://nssdc.gsfc.nasa.gov/cgi-bin/database/www-nmc?73-085A
und dem
Merkur
http://pds.jpl.nasa.gov/planets/welcome/mercury.htm
finden sich unter
den angegebenen Links im Internet. (pte/bbcnews)