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Fettes Essen kann zur Verfettung der Leber führen

Foto: AP /Eckehard Schulz
Wien - Zu viel und zu fettes Essen: 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung der westlichen Industrieländer leiden unter einer Verfettung der Leber. "Das ist die Lebererkrankung des 21. Jahrhunderts", warnte Christian Trautwein vom Universitätsklinikum Aachen am Mittwoch bei einer Pressekonferenz anlässlich des jährlichen Kongresses der europäischen Lebergesellschaft EASL in Wien.

Eine der häufigsten Leberkrankungen

Diese nicht alkoholbedingte Fettleber kann eine Folge von Übergewicht, Diabetes mellitus und erhöhten Blutfettwerten sein. "In schweren Fällen droht eine chronische Entzündung, also der Übergang in eine Fettleber-Hepatitis", erläuterte Trautwein. "Etwa zehn bis 20 Prozent dieser Patienten weisen dieses Merkmal auf. Daher kann man davon ausgehen, dass insgesamt etwa zwei bis vier Prozent der Bevölkerung unter einer solchen Hepatitis leiden, die somit in den westlichen Industrieländern eine der häufigsten Lebererkrankungen darstellt", sagte der Mediziner.

Studien geben Hoffnung

Bisher gab es kaum Möglichkeiten, eine Fettleber-Hepatitis zu behandeln. Das könnte jetzt anders werden, denn Studien mit Diabetes-Medikamenten versprechen Therapie-Erfolge, betonte Trautwein. Daten dazu sollen im Rahmen des EASL-Kongresses präsentiert werden.

Hepatitis C als häufigste Ursache für Lebertransplantationen

Ebenfalls Grund zur Sorge gibt die Verbreitung der verschiedenen Erreger der infektiösen Hepatitis. Während vor der Hepatitis B eine Impfung schützt, wird an einem Impfstoff gegen Hepatitis C zwar intensiv gearbeitet, der große Durchbruch steht aber noch aus. "Hepatitis C ist in Österreich die häufigste Ursache für Lebertransplantationen", sagte Peter Ferenci von der Universitätsklinik für Innere Medizin am Wiener AKH.

Neue Techniken

Auf dem Kongress werden deswegen auch neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Transplantation vorgestellt. Hier hat die Entwicklung der Split-Lebertransplantation das Problem des Organmangels ein wenig lindern können. Mit der Split-Technik lässt sich nicht nur die Menge von Organen verstorbener Spender erhöhen. Nun sind sogar Lebendspenden möglich, da dem Spender nur mehr ein Teil der Leber entnommen werden muss.

"Dabei nutzt man die ungeheure Regenerationsfähigkeit des Organs. Der implantierte Teil wächst im Empfänger wieder zur vollen Größe", erklärt Michael Manns, Leiter der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Dieses Verfahren kommt besonders Kindern zu Gute, zumal sich mit den Eltern hier auch häufig leichter passende Spender finden, so Manns. (APA)