Österreich
Lösung für Fiakermist: "Pooh-Bag" oder Geld
Wien - Das Wiener Fiakerwesen wird neu geregelt. Hauptstreitpunkt - neben der Einschränkung der Standplatzberechtigungen - war
in den vergangenen Wochen die Frage nach dem Pferdemist. Jetzt hat Verkehrsstadtrat Fritz Svihalek einen Kompromiss ausgearbeitet. Die
Fiakerunternehmer werden künftig vor die Wahl gestellt, ihren "Zugpferden" den so genannten Pooh-Bag umzuhängen oder einen Vertrag mit
der städtischen Straßenreinigung (MA 48) bzw. einem privaten Reinigungsunternehmen abzuschließen, sagte Svihalek bei einer
Pressekonferenz am Mittwoch.
"In Anerkennung der Bedeutung der Fiaker für den Fremdenverkehr und die damit zusammenhängende Umwegrentabilität" werde der an die
Unternehmen für die Reinigung zu verrechnende Betrag mit vier Millionen Schilling limitiert, erklärte Svihalek. Der Verkehrs- und
Umweltstadtrat erwartet sich durch diese Lösung eine "deutlich verbesserte Reinigungssituation" in der Innenstadt. Das neue "Wiener Fiaker-
und Pferdemietwagengesetz" soll noch im Sommer in Kraft treten.
Neue Regelungen gibt es für die Fiakerunternehmer auch bei der Standplatzberechtigung. An die 19 Anbieter werden insgesamt - bis 31.
Oktober 2001 - 142 Platzkarten vergeben. Danach gibt es, wie von der Fiakerinnung und der Bezirksvorstehung in der City gewünscht, nur
noch 120 Platzkarten. Die bisherige Regelung, dass die Fiaker je nach ihrer Betriebsnummer an geraden oder ungeraden Tagen fahren dürfen,
bleibt aufrecht.
Die Betriebszeiten werden im Svihalek-Entwurf auf die Zeit von 7.00 bis 22.00 Uhr festgeschrieben. Damit solle vermieden werden, dass
nach erfolgter Straßenreinigung keine Verschmutzungen mehr entstehen könnten, heißt es in dem Papier.
(APA)