Berlin - Die deutsche Bundesfamilienministerin Christine Bergmann will durch gesetzliche Änderungen bei den Bundesbehörden eine "schärfere Frauenquote" durchsetzen. Eine Novellierung des Gleichstellungsgesetzes werde derzeit mit den verschiedenen Bundesressorts abgestimmt, erklärte das Familienministerium am Mittwoch in Berlin. Ziel sei, mehr Chancen für Frauen im öffentlichen Dienst zu schaffen. Eine prozentuale Festlegung der Job-Verteilung sei jedoch nicht vorgesehen. Flexible Quote Der SPD-Ministerin geht es grundsätzlich darum, dass bei der Besetzung neuer Stellen unter Berücksichtigung der gleichen fachlichen Qualifikation Frauen gegenüber Männern bevorzugt werden, heißt es im Ministerium. Eine Automatik solle es dabei jedoch nicht geben. Vielmehr solle eine so genannte flexible Quote es ermöglichen, dass im Einzelfall von der Regel abgegangen werden könne. "Frauen sollen in dem Bereich bevorzugt eingestellt werden, wo sie derzeit unterrepräsentiert sind", sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Kongress zur Gleichberechtigung der Frauen Ministerin Bergmann erklärte in der "Berliner Morgenpost" (Mittwochausgabe), alle Bundesressorts sollten künftig Gleichstellungspläne mit Quotenzielen für die nächsten drei bis vier Jahre vorlegen. Mit Blick auf die Wirtschaft plädierte die SPD-Politikerin für entsprechende Betriebsvereinbarungen. Auf der obersten Führungsebene gebe es nämlich nur sechs Prozent Frauen. Im September soll es zum Problem der Gleichberechtigung der Frauen in Berlin einen Kongress geben. Dann würden Vorschläge für gesetzliche Regelungen gemacht. Die gesetzlichen Ergänzungen sollen nach bisherigem Plan im Jahr 2000 in Kraft treten. (APA/pd)