Wien - Trotz einer bereits gestarteten Marktoffensive der heimischen Tourismuswerber in den derzeit "sensibelsten Märkten Europas, Frankreich, Belgien und den Niederlanden" rechnet Österreich Werbung-Chef Michael Höferer mit einem leichten Rückgang der Gästezahlen aus diesen Ländern. Zwar ließen sich im Tourismus kaum noch Prognosen machen, vor allem die Gäste aus den Niederlanden - gemessen an den Nächtigungen der zweitwichtigste Auslandsmarkt - könnten heuer wegen der Fußball-Europameisterschaft (vom 10. Juni bis 2. Juli) und der EXPO 2000 im nahen Hannover weniger ins Ausland reisen. Bei Franzosen und Belgiern "wäre es toll, wenn wir die Ergebnisse des Sommers 1999 halten könnten", er rechne aber mit einem leichten Rückgang. Insgesamt rechnet Höferer für die Sommersaison mit einem Nächtigungsplus von 3 bis 4 Prozent. Insbesondere sollte man bei inländischen Gästen weiter Marktanteile gewinnen, auch bei den deutschen Gästen - zahlenmäßig die größte Gruppe - rechnet er mit einer Fortsetzung der "positiven Tendenz". Aus Skandinavien, Spanien und Italien gebe es ebenfalls positive Signale. "Talsohle" 1999 kamen rund 10 Prozent der Gäste aus den drei "sensiblen" Märkten. Auf die Wintersaison habe sich die politische Situation in Österreich - erwartungsgemäß - nicht ausgewirkt, so Höferer. Der ÖW-Chef geht davon aus, "dass die Talsohle in den drei Ländern", die am heftigsten auf die politische Situation in Österreich reagiert haben, durchschritten ist. In Seminaren mit den Leitern der ÖW-Außenstellen in Belgien, Niederlanden und Frankreich und österreichische Tourismusbetrieben sollen diesen die Möglichkeiten und die Stimmung in diesen Märkten näher gebracht werden. Auf der anderen Seite sollen Tourismusmanager und Meinungsführer aus diesen Ländern eingeladen werden und in den größten holländischen und belgischen Tageszeitungen für Urlaub in Österreich geworben werden. In Frankreich sollen mit Hilfe einer neuen Adress-Datenbank die führenden Event- und Kongress-Veranstalter auf die Möglichkeiten in Österreich aufmerksam gemacht werden. Die Früchte dieser Arbeit werde man aber erst langfristig ernten können, sagte der Leiter der ÖW-Außenstelle in Paris, Anton Winkler. (APA)