Christoph Stadlhuber,...

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...Wolfgang Gleissner...

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...und Karl Sumper könnten gemeinsam die Bundesimmobilien- gesellschaft leiten.

Hannes Hofer zieht in die Geschäftsführung der Bundesbeschaffung ein.

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In der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und in der Bundesbeschaffungsgesellschaft muss die Führung neu bestellt werden. Doch im Finanzministerium wird die Entscheidung hinausgezögert. In der BIG zeichnet sich eine Zwischenlösung ab.

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Wien - Die Neubestellung der Vorstände der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und der Bundesbeschaffung ist nach wie vor offen. Bei der BIG, wo der Vorstand von zwei auf drei Mitglieder aufgestockt wird, zeichnet sich vorerst folgende Lösung ab: Bestellt werden zunächst nur der derzeitige BIG-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber und der Chef der BIG Services, Wolfgang Gleissner. Über den dritten im Bunde, den Nachfolger von Herbert Logar, scheiden sich die Geister. Finanzminister Karl-Heinz Grasser favorisiert Kurt Sumper, derzeit Leiter des Finanzwesens in der BIG und Cousin von Beate Sumper, der ehemaligen Lebensgefährtin von Grasser. Kanzler Wolfgang Schüssel hingegen soll eher für Wolfgang Hammerer plädieren, der früher in der Geschäftsführung von Julius Meinl International war.

Notwendig wurde die Aufstockung von bisher zwei auf drei Vorstände, weil die BIG-Tochter BIG-Services mit der BIG fusioniert wurde. Definitiv aus dem Rennen ist der Kandidat von BIG-Aufsichtsrat Ernst-Karl Plech, der Makler Detlev Gross. Er zog seine Bewerbung zurück. Die Wiederbestellung von Stadlhuber, dem früheren Kabinettchef von Wirtschaftsminister Martin Bartenstein, stand nie außer Zweifel, obwohl Grasser und Plech oft dagegen wetterten. Der Vertrag von Stadlhubers bisherigen Kollegen Herbert Logar, beide sind seit Anfang 2003 in der BIG, wird definitiv nicht verlängert.

Grasser-Mitarbeiter

Ähnlich ergeht es Michael Ramprecht in der Bundesbeschaffungsgesellschaft (BBG). Er soll vom stellvertretenden Kabinettchef Grassers, Hannes Hofer abgelöst werden. Hofer soll gemeinsam mit Andreas Nemec, an der Spitze der BBG stehen. Hier drängt die Zeit, denn die Verträge von Nemec und Ramprecht laufen Ende Juni aus.

Der Kärntner Ramprecht hat es sich in der Vergangenheit mit so manchen verscherzt. Im Jahr 2000 holte ihn Grasser vom Klagenfurter FP-geführten Finanzreferat nach Wien in sein Ministerium. Davor war der studierte Maschinenbauer bei Philips in Wien, bei Haselsteiners Ilbau in Spital, bei der Baufirma Mayreder (Alpine) und später bei Banner Batterien. Ins Gerede kam Ramprecht, als er für einen Wohnungsverkauf Provision kassierte, ohne dafür eine Maklerkonzession zu haben. Er rechtfertige sich damit, stellvertretend für seine Frau, die Maklerin ist, gehandelt zu haben. Misslungen ist auch der Versuch der BBG, alle Bücher des Bundes zentral über Morawa einzukaufen.

Nemec, dessen Wiederbestellung wie jene von Stadlhubers als fix gilt, ist mit der Kommunikationschefin von Bartenstein verheiratet und war vor der BBG bei der Vending-Holding, einer Tochterfirma von Leipnik Lundenburger (Raiffeisen) beschäftigt. (Claudia Ruff, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3.5.2006)