Wien - Für die Schaffung eines "Interreligiösen Rats" in Österreich hat sich die evangelische Religionspädagogin Susanne Heine ausgesprochen. Ein solcher "Interreligiöser Rat" könnte einerseits der Kommunikation etwa zwischen den christlichen Kirchen und der islamischen Glaubensgemeinschaft dienen, meinte Heine am Freitag in einer Kathpress-Aussendung. Andererseits könnten sich die Religionsgemeinschaften durch eine gemeinsame Plattform besser in die Diskussion über Grundwerte der Gesellschaft einbringen. Heine trat dafür ein, "das europaweite Phänomen des Abschieds von 'privilegierten Mehrheitskonfessionen' "positiv zu sehen. Gegenüber früheren Modellen einer privilegierten Staatsreligion werde in den neuen Modellen Religion in ihre Eigenständigkeit entlassen, der Dialog zwischen den Religionsgemeinschaften würde gefördert. Unter den - nicht geographisch definierten - "religiösen Regionen" Europas müsse ausdrücklich auch der Islam anerkannt werden, betonte Heine. Die evangelische Religionspädagogin sprach sich im Hinblick auf die Aufarbeitung der Geschichte für ein gemeinsames österreichisch-türkisches Schulbuchprojekt aus. Vom europäischen Islam forderte sie insgesamt ein stärkeres Zugehen auf die europäische Situation und ein Sich-Einbringen in die Diskussion, um eine Abkapselung in kulturell-sprachliche Ghettos zu vermeiden. (APA)