Gesundheitsministerin Rauch-Kallat, EU-Kommissar Kyprianou und US-Gesundheitsexperten beraten in Brüssel
Redaktion
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Brüssel - Die EU hat die USA bei der Zahl der
Übergewichtigen schon beinahe eingeholt. "Die Fettleibigkeits-Krise
in Europa ist fast so schlimm wie in Nordamerika", erklärte der
zuständige EU-Kommissar Markos Kyprianou am Donnerstag. Kyprianou warnte vor den verheerenden Kosten für die öffentliche
Gesundheit und die Wirtschaft. "Wir brauchen eine umfassende
Strategie, um dem zunehmenden Problem der Fettleibigkeit einen Riegel
vorzuschieben", so der Kommissar.
Politische Maßnahmen
Kyprianou und Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat als
amtierende Vorsitzende im EU-Gesundheitsrat sind am Donnerstag in
Brüssel mit US-Gesundheitsexperten zu zweitägigen Beratungen über
mögliche Maßnahmen zusammengetroffen. Unter anderem geht es dabei um
gesundheitsbezogene Werbebehauptungen und eine Überprüfung der
Rechtsvorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung. Außerdem wollen die
beiden Kontinente prüfen, ob man nicht gemeinsamen mit der
Nahrungsmittelindustrie etwas zur gesünderen Ernäherung beitragen
kann und wie man schon Jugendliche dazu bringen kann, ihre
Lebensgewohnheiten zu ändern.
Leben im Überfluss
"Erstmals in der Geschichte steht ein Großteil unserer Bevölkerung
vor dem Problem des Überangebots an Lebensmitteln. Wir haben zu viel
zu essen und zu wenig körperliche Bewegung im Alltag. Die
entsprechenden Folgen - Übergewicht, auch als Ursache chronischer
Erkrankungen - sind nicht nur kostspielig, sondern genauso tödlich",
sagte der US-Vizeminister für Gesundheit, Alex Azar, in Brüssel.
Tödliches Übergewicht
Fettleibigkeit ist laut Kommissionsangaben heute bereits das
größte Gesundheitsproblem in Europa. Besonders Besorgnis erregend ist
der deutliche Anstieg der Zahl der übergewichtigen Kinder. Sechs von
sieben der häufigsten, vorzeitigen Todesursachen sind mit der
Ernährungsweise verbunden. Übergewicht erhöht demnach gleichzeitig
signifikant das Risiko für eine Reihe von chronischen Krankheiten wie
Herz-Gefäßerkrankungen, Diabetes und einige Krebskrankheiten. Diese
Krankheiten wiederum sind laut Kommission die häufigsten
Todesursachen in der EU aber auch weltweit. (apa)
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