Die Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und Lateinamerika wären jedenfalls deutlich ausbaubar, sind sich Experten einig. Die mit Abstand intensivsten EU-Handelsbeziehungen bestehen derzeit mit Mexiko und Brasilien. So ist Mexiko das Hauptbestimmungsland der EU-Exporte. Im Jahr 2005 wurden EU-Waren und Dienstleistungen im Wert von 16,8 Milliarden Euro nach Mexiko exportiert, gefolgt von Brasilien (16 Mrd. Euro). Das wichtigste Ursprungsland für EU-Importe aus Lateinamerika war wiederum Brasilien (23,2 Mrd. Euro), gefolgt von Mexiko (neun Mrd. Euro).
EU
Handel mit Lateinamerika ausbaufähig
Parallel zum politischen Gipfel findet ein Wirtschaftsgipfel im Belvedere statt
Wien - Parallel zum Gipfel der Staats- und Regierungschefs findet unter dem Motto "Bridging the two Worlds through Business and Culture" der erste EU-Lateinamerika-Karibik-Wirtschaftsgipfel (EU-LAC Business Summit) in Wien im Oberen Belvedere statt. Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl fordert dabei den Abschluss eines Freihandelsabkommens zwischen der EU und Lateinamerika zur Intensivierung des Außenhandels zwischen den beiden Kontinenten. Dafür seien ein multilaterales Handelssystem nach WTO-Regeln sowie die erfolgreiche Beendigung der WTO-Entwicklungsgrunde ("Doha"-Runde) wesentliche Voraussetzungen. "Notwendig ist auch der möglichst rasche Abschluss von Freihandelsabkommen der EU mit dem Mercosur, der Andengemeinschaft und Zentralamerika", so Leitl am Donnerstag.
Zum Vergleich: Österreich hat allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres Waren im Wert von 15 Milliarden Euro in alle Welt exportiert. Nur rund ein Prozent der heimischen Exporte geht nach Lateinamerika. (miba/DER STANDARD, Printausgabe, 12.5.2006)