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Am Samstag werde ein weiteres Treffen mit Boliviens Präsident Morales stattfinden, kündigte Fischer an

Foto: AP /Ronald Zak
Wien - Bundespräsident Heinz Fischer hat am Donnerstag die Präsidenten Argentiniens, Boliviens und Nicaraguas - Nestor Kirchner, Evo Morales und Eduardo Bolanos Geyer - am Rande des EU-Lateinamerika-Karibik-Gipfels (EULAC) zu Arbeitsgesprächen empfangen. Dabei sind nach Angaben des Sprechers des Bundespräsidenten, Bruno Aigner, auch regionale Streitthemen wie die Auseinandersetzung zwischen Argentinien und Uruguay um zwei geplante Papierfabriken im Grenzgebiet und die Verstaatlichung des Energiesektors in Bolivien zur Sprache gekommen.

Verstärkte Zusammenarbeit ist realistisches Ziel des Gipfels

Im Anschluss an die Gespräche hob der Bundespräsident die Intensivierung der Partnerschaft zwischen der EU, Lateinamerika und der Karibik als wichtiges Thema des EULAC-Gipfels hervor. Auf die Frage, ob angesichts der regionalen Meinungsverschiedenheiten auf dem Subkontinent beim Gipfel überhaupt mit konkreten Ergebnissen gerechnet werden könne, meinte Fischer: Wenn man glaube, dass man Rom an einem Tag erbauen, also "die Probleme Lateinamerikas und Europas an einem Gipfel lösen" könne, würden die Erwartungen nicht erfüllt. "Realistisch ist es zu sagen: Dieser Gipfel ist ein sehr wichtiger Beitrag im Projekt einer verstärkten Zusammenarbeit."

Anzahl hochrangiger Gäste übertraf Erwartungen

"Was die Teilnehmer betrifft, wurden unsere Erwartungen übertroffen" - vor allem hinsichtlich der Anzahl hochrangiger Gäste, unterstrich Fischer. "Was die Vorbereitungen betrifft, sind unsere Erwartungen erfüllt worden." Was schließlich die langfristigen Auswirkungen betreffe, so werde es darauf ankommen, die Möglichkeiten, die beim Gipfel geschaffen würden, auszuschöpfen.

Als weitere Themen der Unterredung des Bundespräsidenten mit seinem argentinischen Amtskollegen Kirchner nannte Fischers Sprecher den Integrationsprozess in Lateinamerika und der EU sowie die wirtschaftliche Lage in Argentinien. Mit Morales habe Fischer unter anderem die so genannte Nationalisierung der Bodenschätze thematisiert, die Verfassungsdiskussion im Land sowie eine geplante Alphabetisierungskampagne.

Der Bundespräsident selbst bezeichnete die Unterredung mit Morales als "sehr interessantes Gespräch". Am Samstag werde ein weiteres Treffen der beiden Präsidenten stattfinden, kündigte Fischer an. Zum Abschluss empfing der Bundespräsident am Donnerstagabend den nicaraguanischen Präsidenten Bolanos Geyer, der am Samstag seinen 78. Geburtstag feiert und zu diesem Anlass von Fischer eine Geburtstagstorte überreicht bekam. (APA)