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Marsha S. Ivins (Archivbild 2001)

Foto: REUTERS/Karl Ronstrom
Foto: Silhouette
Wien - Seit sechs Jahren verhilft ein österreichisches Brillenprodukt amerikanischen NASA-Astronauten zu einem klaren Blick. Die Titan Minimal Art von Silhouette verschafft mit 1,8 Gramm ein komfortables Tragekomfort für fehlsichtige Forscher im All. Die ohne Schrauben gefertigte Brille verspricht kein Verrutschen oder Kaputtwerden. Nach 18 Einsätzen an Bord eines Space Shuttles präsentierte Silhouette am Donnerstagabend im Wiener Semperdepot dazu eine Sonderedition "Silhouette Titan Minimal Art Space Edition".

70 Prozent der Raumfahrer tragen im Alltag einen Sehbehelf, im All sind es sogar 90 Prozent. Der Grund: Bis Astronauten ins All kommen sind sie um die 40 Jahre alt und leiden daher oftmals bereits an Fehlsichtigkeiten. Zudem: "Die Schärfe der Augen ändert sich im Weltall", sagt die NASA-Astronautin Marsha S. Ivins im APA-Gespräch. "Die Korrektur, die auf der Erde vorgenommen wird, ist im All nicht mehr stark genug." Das heißt, man braucht als Raumfahrer bei Fehlsichtigkeit zwei verschiedene Brillen auf einer Mission: Eine für den Start einer Mission und eine für das Universum.

Vorteil

Die Titan-Silhouette muss auch besonderen Komfort bieten. "Wenn ich mit Brille einen Motorradhelm trage und die Brille verrutscht, kann ich einfach das Visier aufmachen und sie richten. Das geht natürlich im All nicht", so Klaus Schmied, Vorstand der Silhouette International Schmied AG. "Eine Brille für die Raumfahrt muss sitzen." So haben etwa Scharniere eines Sehbehelfs die Angewohnheit lose zu werden. Deshalb hat man die Titan-Brille für die NASA ohne Schrauben hergestellt. "Es ist auch nicht gut, wenn eine lose Schraube in das Luftsystem eines Raumanzuges kommt", erklärte Schmied.

Hergestellt wurden die Titan-Brillen von der Silhouette-Forschungsentwicklungsabteilung in enger Zusammenarbeit mit dem Chef-Augenarzt der NASA, Dr. Keith Manuel, und dem japanischen Titan-Lieferanten. Neben eigenen Tests des österreichischen Unternehmens werden die Brillen auch von den Raumfahrern bei echten All-Bedingungen in Houston noch einmal geprüft. (APA)