Keine Homepage, keine Firmenschilder
Die Homepage des Unternehmens wurde vom Netz genommen, die Firmenschilder sind bereits abmontiert. Über die Hintergründe der Schließung ist nichts bekannt. Weder Mitarbeiter der Firma noch das Unternehmen selbst haben sich bis dato offiziell zu den Vorgängen geäußert.
Aufwendiger
Auch Brancheninsidern wie Michael Furtenbach, Chefredakteur des österreichischen Spielemagazins consol.at erschließen sich keine offensichtlichen Gründe für die plötzliche Schließung. Bei Rockstar Vienna habe es sich bisher immer um eine Topfirma gehandelt, die in den vergangenen Jahren bei der Umsetzung einiger Spitzenspiele wie etwa "Grand Theft Auto" mitgearbeitet habe. Die Entwicklung neuer Spiele werde mit der neuen Konsolentechnik (z. B. Xbox 360, Sony Playstation 3) allerdings immer teurer und aufwändiger.
Schließung nach "amerikanischem Muster"
Die Schließung nach "amerikanischem Muster" ist nicht der erste Fall im Bereich der Konzernmutter Take 2. Bereits Ende April dieses Jahres löste der US-Spielehersteller seine in Salt Lake City ansässige Tochter Indie Built ohne vorherige Ankündigung binnen weniger Stunden und ohne Begründung auf.
Kein Betriebsrat
Vorausgesetzt, dass alle Ansprüche der Arbeitnehmer vollständig abgelöst werden, ist das Vorgehen einem Rechtsexperten der Arbeiterkammer Wien zufolge durchaus rechtens. Die Kündigungsfrist könne damit umgangen werden, indem der Dienstnehmer für diese Zeit freigestellt wird. Im Unternehmen war kein Betriebsrat etabliert.
Rockstar Vienna war 1993 von Nikolaus Laber, Hannes Seifert und Peter Baustädter als Neo Software Productions gegründet worden. Jänner 2003 wurde es in die Rockstar-Gruppe von Take 2 übernommen und in Rockstar Vienna umbenannt.
KPÖ: Die Globalisierung nimmt keine Rücksicht
"Die Globalisierung nimmt auf Menschen keine Rücksicht, dies zeigt das Beispiel der ca. 100 MitarbeiterInnen der Firma Rockstar Vienna eindrucksvoll", so KPÖ-Bezirksrätin Susanne Empacher.
Nicht rentabel
Wie Betroffene der KPÖ mitgeteilt haben, hat die Konzernzentrale der Firma, die in New York sitzt, entschieden, dass der Standort Wien nicht rentabel genug sei und daher ab sofort geschlossen werden muss, so die Partei in einer Aussendung. Die MitarbeiterInnen, die von den Absichten des Managements nicht informiert waren, wurden am Morgen des 11. Mai von einer Security Gruppe empfangen, die alle Arbeitsplätze sicherte und auch sicherstellen sollte, dass es zu keinen Ausschreitungen kommt, wenn verkündet wird, dass alle Dienstnehmer ab sofort gekündigt sind.
"Skandalös"