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Anton Wais, seit 1999 oberster Postler der Nation.

Foto: APA/Jäger
Wien - Mit dem Börsegang der Österreichischen Post hat Vorstandschef Anton Wais, der noch immer den sehr österreichischen Titel eines Post-Generaldirektors trägt, zweifellos einen Höhepunkt seiner Karriere erreicht. Am Montag konnte der 58-Jährige den versammelten Journalisten und Kapitalmarktexperten stolz die extrem "erfolgreiche Transformation" eines Unternehmens vermelden, das vor zehn Jahren noch ein Teil der staatlichen Verwaltung war. Parallel zu ihrem Reformkurs hat die Post in den vergangenen fünf Jahren mehr als 500 Mio. Euro an Eigentümer Staat ausgeschüttet.

Die Kehrseite der finanziellen Erfolgsgeschichte: Seit 2001 ist die Zahl der Postämter von damals 2.300 auf heute 1.300 drastisch zurück gegangen. Und die Zahl der Beschäftigten verringerte sich in diesem Zeitraum um rund 6.000 auf heute etwa 25.000 Mitarbeiter. Dafür hat das Unternehmen zuletzt ein Betriebsergebnis von 100 Mio. Euro eingefahren und verspricht für die kommenden Jahre weitere Gewinnsteigerungen. Ein hohes Reformtempo ist vonnöten: Am 1.1. 1009 wird in der EU der Jahrhunderte alte staatliche Schutz des Postbereichs der Vergangenheit angehören.

Berufliche Laufbahn

Seine berufliche Laufbahn begann der am 7. März 1948 in Wien geborene und promovierte Jurist Wais im Kabinett des Bundesministers für Handel, Gewerbe und Industrie, Josef Staribacher, wo er sieben Jahre lang Kabinettsmitglied war und sich vor allem um Energie-, Wettbewerbs- und Konsumentenfragen kümmerte.

Nach einigen Jahren bei Siemens Deutschland stieß Wais 1982 zu Siemens Österreich, wo er auch als Chef des Bereichs Audio und Videosysteme internationale Erfahrungen sammelte. 1996 wurde er in den Vorstand von Siemens Österreich berufen, wo er für Verkehrstechnik, Energieübertragung und -verteilung sowie Energieerzeugung zuständig war. Vor seiner Berufung in den Vorstand von Siemens Österreich 1996 war Wais auch Sprecher des Ö-Call Konsortiums, das Anfang 1996 die Lizenz für den Betrieb einer zweiten GSM-Mobilfunkfrequenz in Österreich erhalten hatte (die Frequenz wird heute von T Mobile genutzt). Im Mai 1999 wurde Wais zum Vorstandschef und Post-Generaldirektor bestellt. (APA)