Linz - Für rund 30 Konzepte, die zum Projekt Kulturhaupstadt Linz 2009 eingereicht worden sind, wurden Vorprojekte in Auftrag gegeben, an die 400 Einreichungen sind in Bearbeitung. Das gab Intendant Martin Heller in einer Pressekonferenz mit seinem Stellvertreter Ulrich Fuchs und Kulturreferent Vizebürgermeister Erich Watzl (ÖVP) am Dienstag in Linz bekannt. Heller sieht in Linz ein besonderes Modell der modernen europäischen Stadt mit einer speziellen Beziehung von Industrie, Kultur und Natur.

"Es geht in großen Schritten vorwärts", betonte der Intendant. Beim Ars Electronica Futurelab ist eine neue Website in Arbeit, Ende Mai soll sich der Logo-Wettbewerb entscheiden, der Komponist Peter Androsch verstärkt seit kurzem das Kulturhaupstadt-Team.

Stadtentwicklung im Vordergrund

Der Bevölkerung deutlich zu machen, dass es im Jahr 2009 nicht um ein Kulturfest, sondern um ein Projekt der Stadtentwicklung gehe, nannte Heller als sein Hauptanliegen. Der Linzer Tourismus müsse sowohl qualitativ als auch kapazitätsmäßig auf Vordermann gebracht und die Innenstadt lebendiger gestaltet werden. Watzl betonte den Aspekt der Nachhaltigkeit: Man müsse sich jeden Tag die Frage stellen, wie Linz nach 2009 dastehe.

In der Pressekonferenz wurde eine Auswahl der Vorprojekte exemplarisch vorgestellt: "Getting connected" schafft eine Verbindung zwischen Linz und der litauischen Hauptstadt Vilnius, die 2009 ebenfalls den Titel Europäische Kulturhauptstadt trägt. Zwei Gruppen von Menschen machen sich von beiden Seiten aus auf den Weg und legen dabei rund 1.400 Kilometer zurück - mit dem Durchschnittslohn des jeweils anderen Landes. Das Projekt "Kunst in der Stadt" zwischen dem Linzer O.K. Centrum für Gegenwartskunst und dem Cityring startet bereits im kommenden Jahr mit Ausstellungen in den Geschäftsfenstern der Innenstadt.

In Kooperation mit dem Ars Electronica Center wird im Kulturhauptstadtjahr eine Reise "In 80 Tagen um die Welt" gestartet: Ein Terminal auf dem Hauptplatz öffnet täglich ein Fenster zu einem anderen Ort auf der Erde, mit dem sich Linz in Echtzeit austauscht. Das Festival der Regionen, das seit 1993 alle zwei Jahre an dezentralen Orten in Oberösterreich stattfindet, rückt im Kulturhauptstadtjahr erstmals unmittelbar an Linz heran. Die Suche nach einem Eremiten, der das Jahr 2009 in der Türmerstube des Linzer Doms verbringt, hat bereits jetzt begonnen. (APA)