Rückschläge hat er stets gelassen weggesteckt. Dass sich für den prominenten Linksdemokraten auch enge Freunde Silvio Berlusconis wie Mediaset-Präsident Fedele Confalonieri stark machten, spricht für D'Alemas politischen Instinkt. Den bestreitet niemand - nicht, wer ihn fürchtet, und nicht, wer ihn verehrt. Seine politische Dialektik ist ebenso legendär wie sein Sarkasmus. Seine Fernsehauftritte sind nie langweilig.
Er war 16, als er in Pisa der kommunistischen Parteijugend beitrat. Seither führte sein Weg konsequent nach oben. 1988 wurde der Journalist Chefredakteur der Parteizeitung L'Unità, wenig später gehörte er zu den Protagonisten des Wandels von der KPI zu einer sozialdemokratischen Partei. Es war der Realpolitiker D'Alema, der Hammer und Sichel endgültig als Parteisymbole verbannte. Die Partei war seine zweite Heimat.
Der neue Außenminister stammt aus einer kommunistischen Familie, in der beide Eltern überzeugte Parteimitglieder waren. Mit 13 Jahren durfte der kleine Massimo dem Führer der Moskau-treuen Kommunisten, Palmiro Togliatti, beim zehnten Parteitag einen Blumenstrauß überreichen. Die Meinungen hat der Präsident der Linksdemokraten schon immer stark polarisiert - ob er nun im Fernsehen seinen Perfektionismus beim Risottokochen unter Beweis stellte oder sich als Steuermann seiner 16-Meter-Yacht zeigte. Auch der Preis seiner handgefertigten Schuhe und seiner Maßanzüge sorgte beim Parteivolk für Diskussionen.
D'Alemas Leben war von schweren Schicksalsschlägen gezeichnet. Seine erste Frau starb früh, seine zweite Lebensgefährtin verunglückte tödlich. Dass seine jetzige Frau, Linda Giuva, bei der Wahl des neuen Staatspräsidenten mehrere Stimmen erhielt, kommentierte D'Alema wie gewohnt ironisch: "Meine Frau wäre für das Amt besser geeignet als ich, weil sie gemäßigter und ausgeglichener ist."