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Foto: dpa/ Frank Förtsch
Gelsenkirchen - Das Burnout-Syndrom befällt in Deutschland besonders häufig Spezialisten der Informationstechnologie (IT). Sie leiden bis zu vier Mal eher als andere Beschäftigte unter psychosomatischen Beschwerden wie chronischer Müdigkeit, Nervosität, Schlafstörungen und Magenbeschwerden.

Deutsche Untersuchung

Stressphasen ab acht Wochenführen zu einer Zunahme chronischer Erschöpfung, wie eine Untersuchung des Gelsenkirchener Instituts Arbeit und Technik zeigt. Die Wissenschafter untersuchten über einen Zeitraum von durchschnittlich 16 Monaten sieben Mitarbeiterteams in Softwareentwicklungs- und -beratungsprojekten der IT-Branche.

Verdichtung und Ausdehnung der Arbeit

Rund 40Prozent der Befragten wiesen deutliche Anzeichen für diesen Frühindikator des Burnout-Syndroms auf. Etwa 30 Prozent hatten zudem Probleme damit, sich nach Feierabend zu erholen. Besonders belastend wirkten sich permanenter Zeitdruck, nicht geplanter Zusatzaufwand, Arbeitsunterbrechungen und ausufernde Arbeitszeiten aus. "Man kann bei diesen Projekten von einer gleichzeitigen Verdichtung und zeitlichen Ausdehnung der Arbeit sprechen", erklärten die Arbeitsforscher.

Burnout ist chronischer Erschöpfungszustand

Burnout gilt als chronischer Prozess des Erschöpfens der körperlichen und seelischen Reserven. Die Symptome umfassen Gefühle exzessiver Müdigkeit und Energielosigkeit, Ungeduld in Belastungssituationen, Demoralisierung, Gleichgültigkeit und Zynismus. Diese Anzeichen treten nach Angaben des Instituts vor allem dann auf, wenn die Mitarbeiter kaum Möglichkeiten haben, ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern.

Längere Auszeiten planen

Die Forscher raten deshalb, die Verhandlungsautonomie der Beschäftigten zu stärken. Die Erholung sollte zeitnah zu den Stressphasen eingeplant werden. Regelmäßige Pausen bei der Arbeit über den Tag verteilt und ein konsequentes Freihalten der Wochenenden seien zur Stress-Vorbeugung deutlich wirksamer als Blockurlaub oder längere unbezahlte Auszeiten.(APA/AP)