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Sebastian Loeb flog auch in Sardinien der Konkurrenz davon.

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Olbia/Sardinien - Und wieder Sebastien Loeb. Der Doppel-Weltmeister aus Frankreich hat am Sonntag den WM-Lauf auf Sardinien gewonnen, in der Fahrer-Wertung liegt der Citroen-Pilot nach dem fünften Saisonerfolg mit nun 66 Punkten bereits 31 Zähler vor seinem ersten Verfolger Marcus Grönholm (FIN/Ford Focus). Der Wiener Manfred Stohl wurde im Peugeot 307 Siebenter und verteidigte seinen vierten Platz in der WM. Für das Red Bull Skoda Team errangen Andreas Aigner als 13. und Harri Rovanperä als 20. Konstrukteurspunkte.

Der 32-jährige Loeb, der im 7. von 16 WM-Läufen vor dem 25-jährigen Finnen Mikko Hirvonen (Ford Focus), der sein bestes WM-Ergebnis erzielte, und seinem spanischen Markenkollegen Daniel Sordo triumphierte, hat mit nun 25 Erfolgen in der ewigen Erfolgsliste mit dem Briten Colin McRae gleich gezogen. Auf den Rekord des Spaniers Carlos Sainz fehlt nur noch ein Sieg.

Loebs Beifahrer Daniel Elena aus Monaco avancierte mit nun 25 Siegen zum erfolgreichsten Copilot in der Rallye-WM überhaupt vor dem Spanier Luis Moya (24/Sainz-Beifahrer). "Ich hatte die Order, mich heute etwas zurückzuhalten. Das konnte ich aber nicht, weil ich mich nicht so recht konzentrieren konnte. Daher bin ich wieder meinen gewohnten Rhythmus gefahren und habe mein Tempo etwas forciert", sagte Sieger Loeb, der nach 18 Sonderprüfungen 2:41,4 Minuten Vorsprung hatte.

Stohl wollte die für ihn so unglücklich verlaufene Rallye mit Anstand beenden, er lag vor der letzten Sonderprüfung nur auf dem neunten Platz. Dass es noch Rang sieben wurde, verdankte er der Subaru-Konkurrenz. Der im Klassement Siebente Petter Solberg (NOR) verlor wegen Lenkungsproblemen über drei Minuten und fiel aus den Punkterängen, sein auf Position fünf liegender australischer Teamkollege Chris Atkinson flog mit seinem Impreza von der Strecke ab, schaffte den Boliden aber irgendwie noch ins Ziel und blieb als Zehnter in der Wertung.

Statt null hatte Stohl also plötzlich zwei Fahrer- und zusätzlich fünf Marken-WM-Punkte eingefahren: "Auch das ist Rallye", sagte der Österreicher. "Was bei uns falsch gelaufen ist, weiß ich nicht. Dass es so ausgegangen ist, hat nichts mit meiner Leistung, sondern mit Glück zu tun. Jetzt freue ich mich aber schon auf Griechenland, obwohl wir viel Arbeit vor uns haben." Sein OMV-Kollege Henning Solberg (NOR) trat am Sonntag nach dem Unfall vom Samstag und einer Teamentscheidung zur SupeRally nicht mehr an.

Was das Red Bull Skoda Team betrifft, sind nach dem 13. Platz des Steirers Aigner und dem 20. des Finnen Rovanperä allein drei gesammelte Marken-WM-Punkte positiv zu erwähnen. Das sah auch Teamchef Armin Schwarz so: "Der einzig positive Aspekt von Sardinien sind diese Punkte. Bei Andreas waren es gleich zwei Reifenschäden auf einer Prüfung, die seine sonst gute Vorstellung bei seiner ersten WRC-Rallye auf Schotter gebremst haben. Harri fand nie den richtigen Rhythmus, obwohl wir ständig das Auto im Service umgebaut haben."

Aigner war wegen Missachtung der Streckenführung auf der 12. SP - er war zu schnell und kürzte ab - von den FIA-Stewards zur Zahlung von 5.000 Euro verurteilt worden, außerdem erhielt er eine Fünfminuten-Zeitstrafe: "Ich bin froh, dass ich dadurch nicht weiter zurückgefallen bin. Ansonsten bin ich mit meiner Vorstellung zufrieden." Nicht so Rovanperä: "Auf SP 14 gab es heftige Probleme im Antriebsstrang, an ein Weiterfahren war nicht mehr zu denken. Schade, ich war für ein gutes Ergebnis voll motiviert. Ich hoffe bei der Akropolis-Rallye läuft es besser." (APA)