Telekom
Bei CyberTron hängt Zeitpunkt für Kapitalerhöhung von Börselage ab
Sehr kurzfristig oder erst nach der Sommerpause möglich - Aktie derzeit 70 Prozent unter Höchstkurs
Das börsenotierte Wiener Telekommunikationsunternehmen CyberTron Telekom AG will den geeigneten Zeitpunkt der schon
seit längerem geplanten Kapitalerhöhung gemeinsam mit den beiden Joint-Lead-Banken, der Erste Bank und Lehman-Brothers, finden. "Falls
die Kapitalerhöhung auf Grund des derzeit schwierigen Zustandes des Kapitalmarktes im TMT-Sektor (Technologie, Medien,
Telekommunikation) nach der Sommerpause stattfinden sollte, beabsichtigen Management und Venture-Capital-Fonds zuvor
Wachstumskapital zur Verfügung zu stellen", teilt CyberTron Vorstandssprecher Christoph Senft am Montag mit.
Voraussetzung für eine Kapitalmarkttransaktion sei eine Stabilisierung der Märkte, so der Leiter Capital Markets bei der Erste-Bank,
Siegfried Moerz. Diese sei seit einigen Tagen in zunehmenden Maße zu beobachten. "Es ist im Augenblick sehr schwer einzuschätzen, ob sich
noch vor dem Sommer ein geeignetes Fenster für eine Kapitalerhöhung von CyberTron auftut - wenn ja, werden wir kurzfristig, das heißt
binnen weniger Tage, die Kapitalerhöhung in Angriff nehmen, wenn nein, wird sie nach der Sommerpause kommen", so Moerz.
CyberTron habe die Vorbereitungen zu einer ordentlichen Kapitalerhöhung abgeschlossen und sei ab sofort bereit, abhängig vom Zustand
und von der Aufnahmefähigkeit des Kapitalmarktes, kurzfristig eine Kapitalerhöhung durchzuführen. Weiters teilt CyberTron mit, letzte
Woche den ersten Kolokationsstandort mit der Telekom Austria in Wien in Betrieb genommen zu haben. Auch weiterhin will das
Unternehmen nicht nur organisch, sondern auch durch Akquisitionen wachsen.
Wachstum und UMTS soll finanziert werden
Mit einer Kapitalerhöhung soll - wie bereits des Öfteren berichtet - das weitere Wachstums finanziert werden. Dabei will sich das
Unternehmen auf den verstärkten Ausbau der Infrastruktur im Backbone-Bereich durch den Bau eigener Glasfaserstrecken und im
Endkundenzugang auf den Fokus der Letzten Meile durch die Entbündelungsstrategie konzentrieren.
Aber auch die Beteiligung an der voraussichtlichen Versteigerung der UMTS-Mobilfunklizenzen in einem Konsortium gegen Ende des Jahres
stand in letzter Zeit bei CyberTron im Mittelpunkt von Investitionsüberlegungen. Man wolle ein "wesentlicher Spieler" auf dem
Telekom-Markt sein, da komme man um Mobilfunk nicht herum, so Senft anlässlich der Bilanz-PK Ende März. In einem internationale
Bieterkonsortium für die UMTS-Lizenzen könne der Anteil CyberTrons 10 bis 20 Prozent betragen. Die Kapitalerhöhung könne daher eine
Größenordnung von rund zwei Mrd. S erreichen, hieß es damals. (APA)