Bis 17 Uhr machte der ATX zwei Drittel seines Verlustes vom Montag (minus 7,5 Prozent) wieder gut und lag um 4,5 Prozent höher bei 3722. Vor allem die größten Verlierer des Vortages zogen wieder kräftig an. Noch nicht klar ist jedoch, ob die Erholung nachhaltig ist oder ob es nur eine kurzfristige technische Gegenreaktion ist, meinen Händler.
An der Spitze der Gewinner BetandWin, die am Montag ein Fünftel ihres Wertes verloren. Der Wert erholt sich um zwölf Prozent auf 80,10 (71,50). "Hier sorgten gestern vor allem einige Turbo-Zertifikate für heftigen Druck", berichtete ein Händler. Bei einigen Zertifikaten auf BetandWin sei die so genannte "knock out"-Barriere unterschritten worden, womit die Papiere automatisch ausgestoppt werden.
An zweiter Stelle lagen RI mit 11,3 Prozent Kursplus auf 65,70. Eine deutliche Gegenbewegung vollzogen auch Andritz mit plus 7,6 Prozent auf 121,0 sowie die Stahlwerte Böhler auf 162,50 (153,0) und Voestalpine auf 106,12 (100,01). Böhler legte heute das Ergebnis zum ersten Quartal vor, das leicht unter den Erwartungen lag. Schwergewicht OMV befand sich mit 42,39 (40,0) ebenfalls im Plus. Verbund stieg mit dem Aktiensplit auf 39,26 (38,0). Die Gewinne wurden allerdings durch Unsicherheiten über den wachsenden Widerstand gegen die Fusion gedämpft.
Auch die anderen europäischen Börsen zeigten sich wieder fester. Nach dem jüngsten Ausverkauf sorgte dank höherer Rohstoffpreise vor allem der Öl- und Minensektor für Aufwind. An den Zinsängsten und der Angst vor einer Abschwächung der US-Wirtschaft bei gleichzeitig steigender Inflation habe sich jedoch nichts geändert, hieß es.
Der Frankfurter Dax, der Londoner FTSE-100, der Pariser CAC-40 und der Züricher SPI legten alle zwischen einen und zwei Prozent zu. Der Euro-Stoxx-50 gewann 47,90 Einheiten oder 1,35 Prozent auf 3.587,67 Punkte.