Hannover - Fünf Tage nach dem Start der Weltausstellung wächst der Druck auf die Expo-Gesellschaft wegen der geringen Besucherzahlen. Politiker und Verbände forderten eine Senkung der Eintrittspreise. IG-Metall-Chef und Expo-Aufsichtsratsmitglied Klaus Zwickel sagte in der "Bild"-Zeitung (Dienstagausgabe): "Der Eintrittspreis ist in der Tat hoch. Viele Arbeitnehmer fragen sich, ob sie sich das leisten können." Rund 360.000 Menschen hatten die Weltausstellung an den ersten vier Tagen besucht. Die Expo-Gesellschaft hatte nahezu doppelt so viele Gäste erwartet. Der Präsident der Unternehmerverbände Niedersachsen, Peter Haverbeck, wird mit den Worten zitiert: "Die Expo sollte ihre Preispolitik überdenken. Gerade für Familien, Jugendliche und Mehrfachbesucher sollten vergünstigte Konditionen geschaffen werden." Den Preis von 69 DM (35,3 Euro/485 S) für eine Tageskarte im Vorverkauf halte er aber für in Ordnung. Der SPD-Fraktionschef im Landtag, Axel Plaue, forderte ein Einlenken: "Ein guter Geschäftsmann muss reagieren." Als erste bekamen die Mitarbeiter der Restaurants, Bistros und Souvenir-Shops die Besucherflaute zu spüren. Inzwischen erhielten 523 Beschäftigte auf der Expo ihre Kündigung. Das bestätigte der Betriebsrat der Zeitarbeitsfirma Adecco, Peter Fischer, der in Hannover erscheinenden "Neuen Presse" (Dienstagausgabe). Danach hat vor allem die deutsch-amerikanische Firma "Expo-Souvenirs" viele Mitarbeiter nach Hause geschickt, die von Adecco vermittelt worden waren. Fischer sagte: "Ein rücksichtsloses Vorgehen. Es schadet der Expo, wenn Kaufleute derart panisch reagieren." Da auch Adecco keine weitere Verwendung für die Beschäftigten finden konnte, hätten sie ihre Kündigungen erhalten. (APA/dpa)