Ankara - Unter dem Verdacht der Hehlerei von Kunstschätzen aus der Antike hat die türkische Polizei neun Personen festgenommen, darunter den Direktor des Museums von Usak im Westen des Landes. Von dort wurden mindestens zwei Exponate aus der Sammlung der Schätze von König Krösus gestohlen, wie Tourismusminister Atilla Koc am Montag mitteilte. Demnach wurden die Originalstücke - eine Münze und eine goldene Brosche in der Form eines geflügelten Seepferdchens - mit Nachbildungen ersetzt.

Den Ermittlern zufolge ereignete sich der Diebstahl zwischen März und August des vergangenen Jahres. Ohne Mitwisserschaft der Museumsdirektion wäre der Austausch der Exponate unmöglich gewesen, hieß es. Der Zeitung "Milliyet" zufolge erhielten die Behörden im Dezember einen anonymen Brief mit einem Hinweis auf den Diebstahl, woraufhin die Staatsanwaltschaft eingeschaltet wurde.

Die jetzt abhanden gekommene Brosche wurde in den 60er Jahren schon einmal gestohlen und von Hehlern zusammen mit 362 weiteren Schätzen der Lydier an das Metropolitan Museum in New York verkauft. Dieses räumte 30 Jahre später ein, dass es unwissentlich gestohlene Kunstgegenstände erworben hatte, und gab sie 1993 an die Türkei zurück. Krösus, der letzte König der Lydier, regierte um 550 vor Christus im Westen der Türkei und soll über einen immensen Reichtum verfügt haben. (APA/AP)