Das Oberlandesgericht Linz ließ Michael Dichand abblitzen. Die zweite Instanz bestätigte das Urteil des Landesgerichts in Wels: Der älteste Sohn von "Krone"-Herausgeber Hans Dichand muss Dieter Weinbeer für dessen Recherchen über die WAZ und die "Balkanmafia" mehr als 65.000 Euro Honorar nachzahlen. Zudem fallen gut 2500 Euro für die Berufung an.

Aufgrund von Weinbeers Recherchen warf Michael Dichand der deutschen WAZ-Gruppe Mafiakontakte auf dem Balkan vor. Dichand jr. versuchte damit seinem Vater im jahrelangen Konflikt gegen die deutschen Mitgesellschafter um die Macht beim Kleinformat zur Seite zu springen. WAZ und Hans Dichand gehören je 50 Prozent an der "Krone" sie streiten erbittert vor Gerichten und Schiedsgerichten.

Michael Dichand habe die vereinbarte Kündigungsfrist für Weinbeers Mitarbeit nicht eingehalten, bestätigte das Oberlandesgericht. Also müsse er nachzahlen. Eine Gegenforderung Dichands über 34.500 Euro wurde von der ersten Instanz aus formalen Gründen abgewiesen. Ordentliche Revision gegen das Urteil des Oberlandesgerichtes ist nicht zulässig. Es erging wenige Tage vor Michaels 44. Geburtstag am Mittwoch.

Weinbeer erklärte 2005 eidesstattlich, Hans Dichand habe eher von Michaels Balkanrecherchen gewusst, als er vor Gericht erklärte. Als Zeuge gegen Dichand senior kam er bisher nicht zum Einsatz. (fid/DER STANDARD, Printausgabe, 31.5.2006)