Belgrad - Sieben Jahre nach dem Kriegsende im Kosovo gelten in der UNO-verwalteten Provinz weiterhin 1.500 Personen für vermisst. Die Leiterin der Internationalen Kommission für Vermisste (ICMP, International Commission on Missing Persons), Kathryne Bomberger, erklärte am Mittwoch in Belgrad, dass die Aufklärung ihres Schicksals eine Aufgabe für die UNO-Mission (UNMIK) und die einstigen Kriegsparteien (ehemalige jugoslawische Sicherheitskräfte und frühere albanische Milizengruppen, Anm.) sei. Bomberger wohnte einem Treffen der gemischten Arbeitsgruppe Belgrads und Pristinas für vermisste Personen bei und wird am Donnerstag den Kosovo besuchen, wo Gespräche mit dem Regierungschef Agim Ceku auf dem Programm stehen. Sie sagte der Presseagentur Beta gegenüber, dass eine der weiterhin offenen Fragen auch die Causa Mackatica sei. Es handelt sich um die vermeintliche Verbrennung von Leichnamen der im Frühjahr 1999 ermordeten Kosovo-Albanern in einem Betrieb in der südserbischen Ortschaft Mackatica. Darauf hatte vor eineinhalb Jahren eine serbische nichtstaatliche Organisation aufmerksam gemacht. Die Ergebnisse der darauf folgenden Polizeiuntersuchungen wurden der Öffentlichkeit aber nie präsentiert. (APA)