Zwar hat der Machtwechsel in Italien die Aussicht auf den Ausbau der Bahnstrecke Bozen-Brenner gebessert - Durnwalder verwies darauf, dass seine Südtiroler Volkspartei Mehrheitsbeschaffer für die Regierung Prodi ist - aber die Kosten von acht Mrd. Euro (davon 3,5 Mrd. Euro dringend) sind nicht budgetiert.
Keine Investitionsbereitschaft
In Deutschland besteht überhaupt keine Investitionsbereitschaft, dabei könne der BBT nur funktionieren, wenn das Frachtgut bereits in den norddeutschen Häfen und im Ruhrgebiet auf die Schiene verlagert werde, betonte van Staa. Aber van Miert zeigte sich überzeugt, dass die Deutschen später auf den Brenner-Zug aufspringen würden.
Auch die Finanzierung ist noch unklar. Van Miert bekräftigte, dass die Kommission 20 Prozent der reinen Tunnel-Baukosten von 4,5 Mrd. Euro übernehmen werde. Der Rest müsse von Österreich und Italien getragen werden - mit Unterstützung der Europäischen Investitionsbank (EIB) und Public-Private-Partnership-Modellen. Kukacka hofft sogar auf einen EU-Anteil bis zu 25 Prozent.
Wende in der EU-Verkehrspolitik
Entscheidend für den Erfolg ist eine Wende in der EU-Verkehrspolitik, die - nach dem Modell der Schweiz - deutlich höhere Straßenmauten und mehr Querfinanzierungen zulassen müsste. Für van Miert hat sich hier schon viel getan und wird sich "die Tür in den nächsten fünf Jahren noch weiter öffnen".
Die grüne Abgeordnete Gabriele Moser fordert eine Verschiebung des Baubeginns bis zum Zeitpunkt, wenn der Bau der Zulaufstrecken fix ist.
Große Zweifel an der Effizienz des BBT äußert auch Sebastian Kummer, Chef des Instituts für Transportwirtschaft und Logistik der WU Wien in einer Studie, die auf Einladung der Grünen in Innsbruck präsentiert wurde. Kosten und Bauzeit würden unterschätzt, die Zuwächse beim Bahntransport am Brenner überschätzt: So lassen sich die Ergebnisse zusammenfassen.
Steigende Kosten