Wels - Der alte und neue österreichische Basketball-Meister heißt Swans Gmunden. Die Schwäne vom Traunsee sicherten sich mit einem 90:64 (49:32)-Auswärtserfolg beim WBC Wels nach 2005 auch 2006 den Titel, den insgesamt zweiten in der Vereinsgeschichte. Das rein oberösterreichische Final-Derby ging mit einem Gesamt-Score von 3:1 in der "best-of-five"-Serie an Gmunden, als MVP der Finalserie wurde Swans-Kapitän Peter Hütter ausgezeichnet.

"Das beste Spiel der Saison"

Die stärkste Mannschaft des Grunddurchgangs zeigte damit auch im Playoff, wer die Nummer eins in der österreichischen Basketball-Szene ist. Bis auf einen Ausrutscher in der Serie, der 80:83 Niederlage nach Verlängerung vor eigenem Publikum am vergangenen Sonntag, gingen die Gmundner in allen Playoff-Duellen als Sieger vom Platz. "Wir wussten, dass wir trotz einer Niederlage zu Hause den Titel sichern können, aber die Spieler haben schon heute das beste Spiel der Saison gezeigt", jubelte Coach Bob Gonnen nach dem Spiel.

Der regierende Meister zeigte in fremder Halle von Beginn weg, dass sie die überraschende Heimschlappe nicht nur weggesteckt hatten, sondern auch grimmige Rache für die erste Niederlage vom heimischen Publikum seit 40 Meisterschaftsspielen nehmen wollten. Cupsieger Wels lag nach zehn Minuten bereits acht Zähler zurück, Mitte des zweiten Viertels betrug der Rückstand bereits 14 Zähler.

Mayes nicht zu stoppen

In der stärksten Phase der Mannschaft von Coach Raoul Korner nutzte Wels danach einige Unkonzentriertheiten der Swans und kam zur Freude des Großteils der 1.750 Fans bis zur 16. Minute auf drei Punkte heran. Gmunden-Coach Bob Gonnen tobte an der Seitenlinie, Routinier De'Teri Mayes, MVP der Saison und Topscorer mit 26 Punkten, führte sein Team in dieser Phase aber zum Sieg. Aus drei Zählern Vorsprung zog der Titelverteidiger bis zur zweiten Pausensirene auf 49:32 davon. "Ich wusste, niemand kann mich heute stoppen", meinte Mayes, der am Sonntag eine schwache Wurfleistung gezeigt hatte.

Auch in der zweiten Spielhälfte erinnerte das Spiel an einen Galalauf der Gäste, die mit dem Vorsprung im Rücken Korb um Korb erzielten. Wels ergab sich seinem Schicksal, lag mit Schlusspfiff schließlich 34 Zähler hinter den Swans. "Wir sind trotzdem stolz auf unsere Saison. Es hätte heute nicht so enden müssen, aber wir waren im Kopf nicht so weit, um zu gewinnen. Jetzt haben wir Gusto bekommen und freuen uns auf nächstes Jahr", meinte Wels-Kapitän Markus Pargfrieder. (APA)