Dubai - Der Anführer der radikal-islamischen Al-Kaida im Irak, Abu Mussab al-Zarqawi , hat sich offenbar in einem neuen Tonband an seine sunnitischen Anhänger gewandt. In der am Donnerstag im Internet veröffentlichten Botschaft rief ein Sprecher, der wie Zarqawi klang, die Sunniten des Golfstaates zu neuer Gewalt gegen "ungläubige" Schiiten auf.

Die Echtheit der Botschaft wurde am Freitag vom US-Geheimdienst CIA bestätigt. Ein Sprecher der CIA erklärte in Washington, eine technische Auswertung des Bandes habe ergeben, dass es sich um Zarqawis Stimme handele.

"Bereitet Euch darauf vor, diese ungläubigen Schlangen und ihr Gift loszuwerden ... und hört nicht auf jene, die zu einem Ende der Gewalt zwischen den Religionsgruppen aufrufen", sagte Zarqawi demzufolge. Insbesondere der schiitische Geistliche Ajatollah Ali al-Sistani sei der "Anführer der Treulosigkeit und des Atheismus". Zudem warf Zarqawi den Schiiten Angriffe auf Sunniten vor. Er äußerte auch den Verdacht, die schiitischen Moslems selbst stünden hinter jenem Anschlag auf eine ihrer Moscheen im Februar, der eine neue Welle der Gewalt zwischen den Religionsgruppen ausgelöst hatte. Die Tonaufnahme erstreckt sich auf insgesamt drei Bänder und dauert rund vier Stunden.

Die erst vor knapp zwei Wochen vereidigte neue irakische Regierung unter Ministerpräsident Nuri al-Maliki hat es zu ihrem Ziel erklärt, der Gewalt in dem Land ein Ende zu bereiten und insbesondere die einzelnen Volksgruppen miteinander zu versöhnen. Maliki ist selbst Schiit und führt eine Koalition, in der neben Schiiten auch Sunniten, Kurden und säkulare Parteien vertreten sind. (APA/Reuters)