Saftige Sonderzahlungen
Mit 4,29 Millionen Euro Jahresgehalt war Zacharias (67) einer der bestbezahlten Manager Frankreichs. Doch das ist nur der kleinere Teil: Er sicherte sich nach Presseberichten Aktienoptionen im Wert von 250 Millionen Euro, sowie reichlich Sonderzahlungen bei Firmenübernahmen. Zudem richtete er sich fernab des Managements für 50 Millionen Euro ein Büro im feinen Paris ein, sicherte sich eine Abschiedsprämie von neun Millionen Euro und eine Lebensrente von 50 Prozent der Jahresbezüge. Das Fass zum Überlaufen brachte angeblich die Forderung nach einer Prämie von - unbestätigten - acht Millionen Euro für den Kauf des Autobahnbetreibers ASF durch Vinci.
Erst am 9. Jänner hatte Zacharias seinen Schützling Huillard als Generaldirektor an die operative Spitze von Vinci gesetzt und damit als Nachfolger inthronisiert. Am 16. Mai ließ er ihn in den Verwaltungsrat wählen. Doch kurz darauf forderte er die Entlassung Huillards, der "weder Stratege noch Visionär" sei, und die Einsetzung seines Freundes Alain Dinin. Der ist Chef und Miteigner der Immobilienfirma Nexity, die in Vinci integriert werden soll. Huillard wehrte sich mit einem Brandbrief, in dem er Zacharias' finanzielle Interessen der Presse offenlegte. Dinin zog sich daraufhin zurück.
Schlussstrich
Am Donnerstagabend zog der Verwaltungsrat einen Schlussstrich unter die Affäre: Er bestätigte Huillard und wies "dem Alten" Zacharias die Tür. Als neuer Präsident wurde der Topmanager des Wasser- und Energiekonzerns Suez Yves-Thibault de Silguy gewählt, der als EU-Wirtschaftskommissar einer der Väter des Euro war. "Wir brauchten einen großen Diplomaten, der Vinci den nötigen Kredit gibt", sagte ein Mitglied des Verwaltungsrates. Vinci ist mit 19 Milliarden Euro verschuldet und hat gerade 2,5 Milliarden zum Kauf des französischen Autobahnbetreibers ASF aufgenommen.