Die serbische Regierung stellte am Mittwoch kurz fest, dass Serbien zum einzigen Nachfolger des Staatenbundes geworden sei, nachdem sich die Bürger Montenegros beim Unabhängigkeitsreferendum am 21. Mai mit 55,5-prozentiger Stimmenmehrheit für die Eigenstaatlichkeit ausgesprochen hätten.
Auflösungsprozess unklar
Wie es bei der Auflösung des Staatenbundes weiter gehen soll, ist noch unklar. Der erste und letzte Präsident des Staatenbundes, Svetozar Marovic, ist der Ansicht, dass die Trennungsgespräche zwischen Belgrad und Podgorica sehr schnell, in nur einem Monat beendet werden könnten, sofern guter Wille vorhanden ist. "Es ist wichtig, die Beziehungen zwischen Serbien und Montenegro auf europäischem Niveau zu wahren", unterstrich Marovic gegenüber der montenegrinischen Tageszeitung "Vijesti". Der Spitzenfunktionär der regierenden Demokratenpartei der Sozialisten (DPS) ließ vor einiger Zeit wissen, dass er sich künftig nicht mehr politisch zu betätigen gedenkt.
Der serbische Regierungschef Vojislav Kostunica stellte eine Reihe von Maßnahmen in Aussicht, durch die Serbien seinen staatsrechtlichen Status definieren würde. Es geht dabei um die Erweiterung der Regierung um zwei weitere Ministerien - Äußeres und Verteidigung -, aber auch um die Übernahme einzelner Befugnisse des Staatenbundes.
Resolution für Unabhängigkeit Serbiens