Die regierenden Sozialdemokraten haben zuletzt mehrere Gesetzesvorhaben mithilfe der Kommunistischen Partei beschlossen. Die Sozialdemokraten seien in den vergangenen Jahren aber zu ihrem sozialdemokratischen Programm "zurückgekehrt", sagte Filip. "Das hat es uns ermöglicht, Vorschläge oder Gesetzesvorlagen zu unterstützen." An der Ausarbeitung einiger Vorlagen habe sich die KSCM auch beteiligt.
Im Gegensatz zu einer Koalition mit der CSSD könne Filip allerdings die Teilnahme an einer "Regierung der nationalen Einheit" vorstellen. In dieser würden alle unterschiedlichen politischen Auffassungen vertreten sein.
Kommunistischer Abgeordneter wurde verprügelt
Wegen seiner politischen Auffassung wurde der kommunistische Abgeordnete Jiri Dolejs Ende April auf offener Straße verprügelt. Ihm gehe es mittlerweile gut, berichtet Filip. Dolejs habe allerdings noch eine zweite Augenoperation vor sich, da er sein rechtes Auge nicht bewegen könne. Filip bezeichnete den Vorfall als "einen der brutalsten Angriffe auf einen Politiker der Tschechischen Republik". Und es habe ihm "sehr leid getan", dass nicht alle politischen Parteien diesen Überfall verurteilt haben. Daher würde die "Hasskampagne" fortgesetzt.
Filip äußerte sich auch an der indirekten Kritik der tschechischen Bischöfe an der KSCM wegen ihrer Meinung nach anti-kirchlicher Haltung. "Es tut mir leid, dass die tschechische Bischofskonferenz in ihrem Hirtenbrief im Grunde genommen zu Intoleranz gegenüber einer politischen Meinung aufgefordert hat", sagte Filip.